Jeder hat das Recht auf...
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aus der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte:
Jeder hat das Recht auf Arbeit, auf freie Berufswahl, auf gerechte und befriedigende Arbeitsbedingungen sowie auf Schutz vor Arbeitslosigkeit.
ich weiss damit irgendwie nichts anzufangen. wie muss man das verstehen. wenn keinen arbeit da ist, kann man auch kein recht darauf in anspruch nehmen und vorallem wer ist dann der, der das umsetzen muss
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Jeder hat das Recht auf Arbeit, heißt, dass er arbeiten darf. Das muss nicht unbedingt heißen, dass ihm ein Arbeitsplatz angeboten werden muss, er kann ja auch selbstständig einer Arbeit nachgehen. Daran darf man ihn aber nicht hindern.
Nur freie Berufswahl gilt ja nur noch so lange, wie du kein langzeit Arbeitsloser bist.
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japro schrieb:
aus der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte:
Jeder hat das Recht auf Arbeit, auf freie Berufswahl, auf gerechte und befriedigende Arbeitsbedingungen sowie auf Schutz vor Arbeitslosigkeit.
Das mit der freien Berufswahl ist aus der Sicht des Arbeitsamtes vorbei. Du mußt nehmen was du von denen bekommst. Es heißt jeder zumutbare Job muß angenommen werden und wenn das Kirschen pflücken ist.
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man können ja arbeitsloengeld/hilfe u. sozialhilfe abschafen dann kann jeder selbst entscheiden ob kirschenpflücken zumutbar ist
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Dimah schrieb:
man können ja arbeitsloengeld/hilfe u. sozialhilfe abschafen dann kann jeder selbst entscheiden ob kirschenpflücken zumutbar ist
Es geht überhaupt nicht um die Zumutung, es geht darum, daß Du das nicht machen darfst, weil Du dir damit den weiteren Berufsweg eigenhändig blockiert; gewöhnliche Personalabteilungen stellen nach einem prüfenden Blick in deinen Lebenslauf fest: Aha, der Mann hat hauptberuflich Kirschen gepflückt, ein Versager also, den wollen wir nicht.
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Dimah schrieb:
man können ja arbeitsloengeld/hilfe u. sozialhilfe abschafen dann kann jeder selbst entscheiden ob kirschenpflücken zumutbar ist
3.26 € ist der maximal erreichbare Lohn, man pflückt also nach Leistunslohn. Und wie würdest Du dich fühlen wenn man Dir so einen Job anbietet.
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Zwangsarbeit ist auch keine Lösung.
In Deutschland ist einfach was faul, wenn ich mir
Leute wie den Bsirske ansehe, die einen Rentenbeitrag
von 24% für realistisch halten, und eine Erhöhung auf
20,3 % als Vertretbar ansehen, nur damit die Renten stabil bleiben.
SPD, CDU und CSU haben weiter angst den Karren aus dem Dreck zu
ziehen, man könnte das ja dann dem falschen zu schreiben...Devil
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@Dominic
Ich finde es nicht schlimm, wenn man einem langzeit Arbeitslosen auch billig-Lohn-Jobs vermittelt und dann Sozial Hilfe bezahlt, auch wenn er für den Job überqualifiziert ist. Warum sollte jemand nichts tun? Wenn es Arbeit gibt? Nur weil er dafür "überqualifiziert" ist?
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kingruedi schrieb:
@Dominic
Ich finde, dass es okay ist, wenn man langzeit Arbeitslosen auch billig-Jobs vermittelt. Warum sollten die gar nicht arbeiten, wenn es doch Arbeit gibt? Auch wenn die dafür vielleicht überqualifiziert sind.Da geb ich Dir recht. Ich hatte vergessen dazu zu schreiben das, dass mit dem Kirschen pflücken bei uns nur Jugendlichen unter 25 angeboten wurde. Und das ist in meinen Augen der größte Schwachsinn den es gibt, hauptsache die drücken ihre Quote bei den Arbeitslosenzahlen.
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Es geht überhaupt nicht um die Zumutung, es geht darum, daß Du das nicht machen darfst, weil Du dir damit den weiteren Berufsweg eigenhändig blockiert; gewöhnliche Personalabteilungen stellen nach einem prüfenden Blick in deinen Lebenslauf fest: Aha, der Mann hat hauptberuflich Kirschen gepflückt, ein Versager also, den wollen wir nicht.
Achso, und jemand, der Arbeitslos ist, ist kein Versager? Ich würde mal sagen, der ist der größere Versager, als der Kirschenpflücker!
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Also ich würde jemanden der Kirschenpflücker ist eher als Nichts-Könner einstufen als jemand der arbeitslos ist, was ja heutzutage auch sehr kompetente Leute trifft.
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Loggy schrieb:
Achso, und jemand, der Arbeitslos ist, ist kein Versager? Ich würde mal sagen, der ist der größere Versager, als der Kirschenpflücker!
Willst Du damit sagen, dass alle Arbeitslosen Versager sind?
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Daniel E. schrieb:
Dimah schrieb:
man können ja arbeitsloengeld/hilfe u. sozialhilfe abschafen dann kann jeder selbst entscheiden ob kirschenpflücken zumutbar ist
Es geht überhaupt nicht um die Zumutung, es geht darum, daß Du das nicht machen darfst, weil Du dir damit den weiteren Berufsweg eigenhändig blockiert; gewöhnliche Personalabteilungen stellen nach einem prüfenden Blick in deinen Lebenslauf fest: Aha, der Mann hat hauptberuflich Kirschen gepflückt, ein Versager also, den wollen wir nicht.
ich sehe aber keine alternativen, außer der hoffnung das es mal ein zweites wirtschafts wunder geben wird
außerdem wenn zumutbarkeits grenze gesenkt wird dann gild das für alle, dadurch wird die abwertung beim den personalchefs nicht so hoch ausfallen
und vielle werden es granicht erst zum kirschenpflücken kommen da sie motiviert werden selber zu suchen und viellecht auch für weniger geld arbeiten (das ist nix böses sondern marktwitschaft)
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Loggy schrieb:
Es geht überhaupt nicht um die Zumutung, es geht darum, daß Du das nicht machen darfst, weil Du dir damit den weiteren Berufsweg eigenhändig blockiert; gewöhnliche Personalabteilungen stellen nach einem prüfenden Blick in deinen Lebenslauf fest: Aha, der Mann hat hauptberuflich Kirschen gepflückt, ein Versager also, den wollen wir nicht.
Achso, und jemand, der Arbeitslos ist, ist kein Versager? Ich würde mal sagen, der ist der größere Versager, als der Kirschenpflücker!
Öhm hallo?
Was ist wenn deine Firma pleite geht und dunicht direkt neue Stelle bekommst. Ist der auch ein Versager?
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@Dimah:
@Daniel:
Was heißt denn "Berufliche Karriere verbauen"?Wenn jemand N Jahre arbeitslos war, und dann zwei Jahre Kirschen gepflückt hat (ist immer noch nicht das schlimmste), kommt plötzlich ne Fee vorbei und bietet dir genau dem richtigen Job mit Karrieregarantie und 13. Gehalt?
Klar ist der (Wieder-) Einstieg schwer. Aber glaubst du der von dir beschriebene Personaler sagt "oh, sie haben acht Jahre Sozialhilfe kassiert - da sind sie ja ausgeruht und können richtig schön mit anpacken!"
Jeder hat das Recht auf Arbeit, auf freie Berufswahl, auf gerechte und befriedigende Arbeitsbedingungen sowie auf Schutz vor Arbeitslosigkeit
Die erste Konsequenz ist, daß keine Gesetze erlassen dürfen die das unterlaufen - da sollten z.B. die Bereitschaftsdienste von Ärzten dranhängen... Wie weit man das durchsetzen kann, hängt natürlich an übergeordneten Prinzipien: Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung. Insofern hat sich der letzte Punkt wohl schon fast erledigt
m.E. wird's nicht mehr Jobs geben, wenn die deutsche Arbeitskraft nicht billiger wird. Und wir sollten uns lieber beeilen, bevor sich alle Jobs hinter die EU-Ausengrenze geflüchtet haben.
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peterchen schrieb:
Was heißt denn "Berufliche Karriere verbauen"?
Wenn jemand N Jahre arbeitslos war, und dann zwei Jahre Kirschen gepflückt hat (ist immer noch nicht das schlimmste), kommt plötzlich ne Fee vorbei und bietet dir genau dem richtigen Job mit Karrieregarantie und 13. Gehalt?
Klar ist der (Wieder-) Einstieg schwer. Aber glaubst du der von dir beschriebene Personaler sagt "oh, sie haben acht Jahre Sozialhilfe kassiert - da sind sie ja ausgeruht und können richtig schön mit anpacken!"
Ja. "Putzte 5 Jahre Toiletten beim McDonald's" ist manchmal ein Ausschlußkriterium, "nichts" ist keines. Bei mehr als 500 Bewerbungen/Tag denkt man sich eben auch Filterkriterien aus, die eine recht große Fehltrefferquote haben. Für die Praxis interessiert sich da übrigens niemand. Bestes Beispiel sind die unzähligen, überflüssigen 'Benimmregeln' für Vorstellungsgespräche.
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es gibt auch noch die andere seite der gesellschaft.
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Ja. "Putzte 5 Jahre Toiletten beim McDonald's" ist manchmal ein Ausschlußkriterium, "nichts" ist keines
unzähligen, überflüssigen 'Benimmregeln' für Vorstellungsgespräche
Ja wenn du unbedingt bei so ner Firma arbeiten willst!
"Putzte 5 Jahre Toiletten beim McDonald's" ist auch nicht grad ein Zeichen von hoher Eigeninitiative, oder hohem Anspruch an den Arbeitsplatz. Und wenn ich jemanden brauche, der eine Entscheidung treffen kann, der was hinkriegt, nehm ich natürlich lieber einen, der es für sich schon mal bewiesen hat. Klar, vielleicht hat der eine grad Glück gehabt und der andere pech, ist halt alles eine Frage des Risikos.
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peterchen schrieb:
Ja. "Putzte 5 Jahre Toiletten beim McDonald's" ist manchmal ein Ausschlußkriterium, "nichts" ist keines
unzähligen, überflüssigen 'Benimmregeln' für Vorstellungsgespräche
Ja wenn du unbedingt bei so ner Firma arbeiten willst!
Das ganze hat mit der Stimmung im Betrieb nichts zu tun. Es geht, wie ich schon schrieb (liest Du so selektiv, wie Du zitierst?), nur um Vorausscheidungskriteren. Das mit der Benehmerei ist aber meineswissens eher aus Angst vor anderen, realitätsnäheren Kriterien die man nicht erfüllen zu können glaubte, entstanden.
"Putzte 5 Jahre Toiletten beim McDonald's" ist auch nicht grad ein Zeichen von hoher Eigeninitiative, oder hohem Anspruch an den Arbeitsplatz.
Es ging darum, daß man die Leute zwingen will, jeden beliebigen Job anzunehmen.
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Ja. "Putzte 5 Jahre Toiletten beim McDonald's" ist manchmal ein Ausschlußkriterium, "nichts" ist keines.
manchmal ist auch "nichts" ein Ausschlußkriterium
Vorallem denke ich aber, dass es wenn es übliche Praxis ist, Langzeitarbeitslose an Billig-Jobs zu vermitteln, die Firmen darauf entsprechend reagieren werden.
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Das ganze hat mit der Stimmung im Betrieb nichts zu tun.
Hat es schon. Nicht jede Bude leistet sich die Personalabteilung deines Grauens. Und immer die bösen personaler vorschieben die einen nicht an seinen Job ranlassen zählt nicht. Wir sind uns sicher einig, daß es nicht darum geht, nach 5 Jahren Klobürste schwingen bei Siemens in der Forschungsabteilung einzusteigen, und eben wegen jeder 5 Jahre abgewiesen zu werden.
liest Du so selektiv, wie Du zitierst
Nein.
Es ging darum, daß man die Leute zwingen will, jeden beliebigen Job anzunehmen.
Aber AFAIK nur nach entsprechender zeit, in der sich nix anderes ergeben hat. Oder hab ich was verpaßt?
Klartext: Das Arbeitsamt ist als Jobvermittler in vielen Bereichen schlicht und ergreifend unfähig, ich hab aber noch von keinem Fall gehört, bei dem das Arbeitsamt Eigeninitiative ausbremst. Niemand zwingt dich, den Job anzunehmen, nur wird dir halt die ALO gestrichen. Wieweit das nun rechtens ist, wenn man doch jahrelang eingezahlt hat, läßt sich gern diskutieren. Was ich aber nicht einsehe ist wenn
- Leute ne Arbeit nicht annehmen weil's nicht der tolle Job ist und man ja vom Staat praktisch das gleiche bekommt
- Ganze Industriezweige abwandern weil menschliche Arbeitskraft einfach zu teuer ist