Kann man den Unterschied zwischen 128 Kbps und 320 Kbps hören??


  • Mod

    So hier das Ergebnis meines Tests:
    Testbedingungen:
    Lied: Die Ärzte - Schunder-Song, gerippt mit 1fach Speed von originaler CD "Planet Punk"
    Rohe PCM Datei umgewandelt mittels Lame. Schalter h für hohe Qualität benutzt. Dies ist die empfohlene Einstellung, aber nicht die Standardeinstellung.
    Umwandlung einmal nach 128kbs, konstante Bitrate MPEG1, Audio Layer 3 und einmal das gleiche mit 320kbs.
    Abspielprogramm: VLC-Medienplayer. Lange, zufällig angeordnete Playlist erstellt, Titelanzeige so klein gemacht, dass nur der Anfang des Titels lesbar war (Bitrate stand am Schluss des Dateinamens).
    Jeweils etwa 20 s reingehört.
    Audioausgabe über Soundblaster Live 5.1 (ja, das Ding ist uralt) und Phillips SBC HP800 Kopfhörer (ebenfalls uralt, kein HiFi, aber auch nicht ganz schlecht).

    Ergebnis:
    9/14 richtig

    Schlussfolgerung:
    Ich kann keinen Unterschied hören.

    P.S.: Und auch beim Direktvergleich (nicht blind ⚠ ) von 128kbs und den Rohdaten konnte ich nicht wirklich was hören.



  • BTW: foobar2000 hat ein spezielles ABX feature, damit kann man das "ordentlich" machen, und muss nichtmal selbst mitschreiben 🙂



  • Den Unterschied zwischen 128 und 320Kbps wird man nur mit Hörfehlern hören können. Dann aber deutlich.



  • Wenn ich die ganzen Möchtegern-Audiodeppen schon wieder lese (zugegeben, es war eigentlich nur ein richtiger)... Die Grenze, an der (natürlich bei gleicher Aufnahmequalität) Menschen Qualitätsunterschiede bei Blindtests wahrnehmen können, liegt bei einer Rate von circa 160 (genauere Studien bitte nachschlagen). Ich war mehrmals bei Blindtests anwesend, wo dem ganzen päd...audiphilen Auditorium gezeigt wurde, dass weder Superduperaufnahmen noch bescheuerte Kabel um 50€ pro Laufmeter einen unterschied machen (einige Male wurde dabei das Kabel sogar durch Drahtkleiderbügel ausgetauscht, die Quote der richtig erratenen Qualität blieb immer gleich).

    Auch ich habe nicht 1000€ (komm schon, mit der Summe kannst du ja nichtmal in einem Proleten-Autotuningforum was beweisen, es gibt auch Leute mit Werten jenseits von 10000€... ist es von Bose? Nein? Dann doch sicher eine andere tolle "Marke" ^^), sondern über 2000€ für meine Anlage ausgegeben - für gute Boxen und den Verstärker, sonst nichts. Die Kabel sind von der Qualität (d.h. man kann auch mal dran ziehen) gut, ansonsten aber Billigware, ohne Platinumgoldtitankern und verionisierten, von Atomstrom bereinigten Steckern. Sie wurden auch nicht "einige Tage eingespielt, damit der Kabelklang passt". Der Verstärker liefert die Leistung, die ich brauche (und noch ein bisschen drüber), wichtig war eine Fernbedienung, die benötigten Anschlüsse und eine gute Qualität, weil das Ding ja auch wieder 20 Jahre halten soll. Ansonsten ist er eigentlich eher im Budgetbereich. Eingespeist wird alles, was eine Bitrate von über 128 aufweist.

    Ich kann jedem audiobegeisterten, der noch was auf "Kabelklang" und diesen ganzen Humbug gibt, Blindtests (die dann aber wirklich blind laufen müssen) empfehlen, auch gerne mit Hilfsmitteln wie ordinären Drahtkleiderbügeln. Für die meisten Audioplayer, beispielsweise Foobar, gibt es auch tolle Plugins, welche bei diesen Tests behilflich sind.

    Weiters: einfach mal ein bisschen nachlesen, aber nicht in den Idiotenforen, sondern bei Leuten, die sich auch auskennen. Eine Quelle, die vielleicht nicht ganz wissenschaftlich, sondern eher emotional schreibt, wäre hifiaktiv.at. Außerdem kann man mit der richtigen Raumakustik und der Aufstellung der Boxen manchmal mehr erreichen, als mit 1000€, welche in diverse Sachen investiert werden 🙂

    tl;dr: nimm den "schmaleren" Stream, vor allem, weil man nichtmal weiß, was da am Ende eingespeist wird 🙂



  • SeppJ: Danke für den Test 🙂



  • Ich habe früher mal Musik gemacht und glaube dass die heutigen OnBoard-Karten völlig ausreichend sind, wenn man nicht gerade damit ein Master erstellen möchte. Ich persönlich bevorzuge 192kbps denke aber dass auch 128 meist reicht, alles über 200 ist in meinen Augen Schwachsinn.

    Wie hier schon beschrieben lassen sich die meisten von der Audioindustrie verarschen und zeigen damit dass sie in Wirklichkeit kaum Ahnung haben.



  • Die selbsterklärten HiFi- Freaks liegen deswegen so oft daneben, weil sie auf die falschen Dinge achten :p . Gute Boxen können helfen, die Bitrate zu identifizieren, schlechte Boxen können sogar noch hilfreicher sein, wenn der Frequenzbereich überhöht ist, in dem die Filter Sweeps zu hören sind.

    192 kBit VBR kann ich mit großer Trefferquote vom PCM- Original unterscheiden, auf meinen Wavemaster- Brüllwürfeln sogar einen Tick leichter, als auf meiner "guten" Anlage.
    Ab 256 kBit muß ich aber ziemlich unabhängig vom Encoder passen; die Leute, die das noch halbwegs treffsicher heraushören, haben interessanterweise oft einen spezifischen Gehörschaden.

    Fazit: 128 kBit wären mir ein bißchen zu wenig, 320 kBit erscheinen mir übertrieben. Ansonsten gilt, daß der beste Übertragungsweg nichts hilft, wenn nur minderwertig eingespeist wird.



  • zuerstmal: das kann man nicht fragen, das sollte man sich anhören.

    Hifi freaks schwören auf min. 250kbit/s.
    Hängt auch von Hörgewohnheiten und Soundmaterial sowie Aufnahme und Wiedergabequelle ab. Ich meine, man kann Unterschiede zwischen 128bit/s und 192bit/s noch relativ gut hören, aber wenn man keinen a/b vergleich hat, muss dass nicht immer stören. Oftmals hören sich sogar manche Radiosongs(aus der Ferne)
    gerade wegen des Filtereindrucks sehr gut an...;)

    Der Störeindruck ist aber nicht der gleiche, wie im verrauschten Radio: bestimmte Sounds neigen zur Artefaktisierung, und das kann man gut mit Digitalfernsehern vergleichen, also wenn das Bild weitgehend ok ist, nur die Augen der Nachrichtensprecherin sind mal unscharf, wieder scharf, wieder unscharf...



  • blue-tec schrieb:

    Ich habe früher mal Musik gemacht und glaube dass die heutigen OnBoard-Karten völlig ausreichend sind, wenn man nicht gerade damit ein Master erstellen möchte.

    Da muß ich vehement widersprechen, weil die meisten Boards schlecht designed sind und Aktivitäten von GK, Maus, DVD- LW usw. z.T. überdeutlich als digitales Gepfeife einstreuen. Durch den Verzicht auf DC/DC- Wandler hat man schon von der Spannungsversorgung her einen hohen Rauschpegel. Mit den gleichen Problemen haben auch "bessere" interne Karten zu kämpfen. HiFi- mäßig geht es erst mit externen Soundkarten oder einem s/PDIF- Ausgang zu.

    blue-tec schrieb:

    Ich persönlich bevorzuge 192kbps denke aber dass auch 128 meist reicht, alles über 200 ist in meinen Augen Schwachsinn.

    Naja, 192 kBit ist so die Grenze, an der es mich nicht mehr wirklich stört, hören tu ich's doch noch. Mag sein, daß über 200 kBit in Deinen Augen Schwachsinn sind, meine Ohren freuen sich über etwa 256 kBit.

    blue-tec schrieb:

    Wie hier schon beschrieben lassen sich die meisten von der Audioindustrie verarschen und zeigen damit dass sie in Wirklichkeit kaum Ahnung haben.

    Von vergoldeten Buchsen halte ich auch nichts, aber genausowenig von den schaurigen Kompakt- und Heimkinoanlagen aus den Geiz- ist Geil- Hallen. Das Angebot in der Mittelklasse ist dadurch etwas ausgedünnt, richtig Geld verdienen läßt sich nur noch mit hochpreisigem Zeug für die Spinner, die Audiophilie als Religion betreiben.
    Letztlich bietet die Industrie an, was wir durch Kaufverhalten forciert haben.



  • Also ich weiß nicht ob ich es höre, aber ich fühle mich mit einer 320kbit datei auf meinem rechner wohler als mit einer 128iger. Mich stört es auch garnicht einfach alles mit 320kbit zu importieren. Speicher hab ich ja eh genug.

    Ich hab auch ein starkes rauschen jedesmal wenn ich meine anlage an den PC anschließe. Aber erst seit ich meinen neuen rechner mit Win7 habe.
    Sobald der mal was zu arbeiten bekommt fängt der an zu rauschen ohne ende. Bzw dann brummt der. Wenn ich musik anmache höre ich das wirklich so gut wie garnicht mehr, aber ärgerlich ists trotzdem...

    Wieso hälst du von vergoldeten steckern bzw Buchsen nichts? Es ist doch nachgewiesen das sich der übergangswiederstand oder wie der heißt dadurch stark senkt. Und der eine euro dafür mehr tut ja auch nicht weh. Kann sein das es auch wieder quatsch ist, aber auch damit fühl ich mich einfach besser. Und wirklich mehr kosten tuts auch nicht...



  • Sqwan schrieb:

    Wieso hälst du von vergoldeten steckern bzw Buchsen nichts? Es ist doch nachgewiesen das sich der übergangswiederstand oder wie der heißt dadurch stark senkt. Und der eine euro dafür mehr tut ja auch nicht weh. Kann sein das es auch wieder quatsch ist, aber auch damit fühl ich mich einfach besser. Und wirklich mehr kosten tuts auch nicht...

    Ein bisschen mehr darfs schon sein, ich höre meine Musik nur mehr mit:
    http://www.usa.denon.com/productdetails/3429.asp
    Natürlich muss man das Kabel vorher auch einspielen, sonst rauscht es...



  • WalliDuAppleFanboy schrieb:

    Sqwan schrieb:

    Wieso hälst du von vergoldeten steckern bzw Buchsen nichts? Es ist doch nachgewiesen das sich der übergangswiederstand oder wie der heißt dadurch stark senkt. Und der eine euro dafür mehr tut ja auch nicht weh. Kann sein das es auch wieder quatsch ist, aber auch damit fühl ich mich einfach besser. Und wirklich mehr kosten tuts auch nicht...

    Ein bisschen mehr darfs schon sein, ich höre meine Musik nur mehr mit:
    http://www.usa.denon.com/productdetails/3429.asp
    Natürlich muss man das Kabel vorher auch einspielen, sonst rauscht es...

    ^^ Dazu fällt mir nichts mehr ein 👍



  • Stellt sich die Frage, wer sich von der Audioindustrie verarschen lässt. Ich denke es lässt sich mehr Umsatz mit den Billig-Bass-Bumms-Badewannen-Frequenzgang-Anlagen machen... 🤡



  • Den Unterschied zwischen 128kbps und 320kbps kann man sehr leicht deutlich hören, wenn man weiß, worauf man zu hören hat. Wenn Du mal eine Ahnung hast, welche Artefakte hörbar sind, dann fällt es auch sehr schwer, die wieder auszublenden.

    Ich habe hier wirklich kein tolles Audio-Equipment, aber seit ich mal regelmäßig ein bisschen Audio-Material bearbeiten und schneiden musste, höre ich überraschend häufig Audio-Artefakte in schlechtem Audio-Material.

    Grundsätzlich halte ich nix von Monster-Kabeln und ähnlicher Audio-Esoterik, aber 128kbps ist einfach verdammt wenig. Und ein Pre-Echo oä. erkennt man leicht, wenn man mal weiß, dass es sowas gibt, dazu brauchts kein esoterisch geschultes Gehör. Mit 192kbps wird es schon deutlich schwerer, Artefakte zu hören und bei 256kbps gelingt mir persönlich das nicht zuverlässig.

    Wobei all diese Überlegungen letztlich recht uninteressant sind. Hörst Du einen Unterschied? Nein? Dann hör den 128kbps-Stream. Ja? Dann hör den 320kbps-Stream.

    (Aber ganz ehrlich: In Zeiten von 30MBit/s-Leitungen zuhause verstehe ich nicht, warum man so furchtbar dringend Bandbreite sparen wollen sollte.)



  • nman schrieb:

    (Aber ganz ehrlich: In Zeiten von 30MBit/s-Leitungen zuhause verstehe ich nicht, warum man so furchtbar dringend Bandbreite sparen wollen sollte.)

    Es soll Leute geben, die diesen Luxus nicht haben. Bei meinen Eltern z. B. stehen 384 kbit/s zur Verfügung, da haut ein 320kbit-Stream dann doch mal rein 😉



  • Michael E. schrieb:

    nman schrieb:

    (Aber ganz ehrlich: In Zeiten von 30MBit/s-Leitungen zuhause verstehe ich nicht, warum man so furchtbar dringend Bandbreite sparen wollen sollte.)

    Es soll Leute geben, die diesen Luxus nicht haben. Bei meinen Eltern z. B. stehen 384 kbit/s zur Verfügung, da haut ein 320kbit-Stream dann doch mal rein 😉

    Klar. Aber da denkst Du doch auch nicht über den 320kbps-Stream nach, sondern nimmst einfach den mit 128kbps. Unabhängig davon, was Du hörst oder nicht. 🙂



  • nman schrieb:

    Klar. Aber da denkst Du doch auch nicht über den 320kbps-Stream nach, sondern nimmst einfach den mit 128kbps. Unabhängig davon, was Du hörst oder nicht. 🙂

    Und bei 768kbit/s? Und bei 2000kbit/s?



  • Vielfach herrscht ja die Meinung, je mehr Watt, umso besser ...

    ... da aber gleichzeitig die Impedanzen bei nur 1 Ohm liegen und damit die Dämpfungsfaktoren der Endstufen total im Arsch sind, da guckt keiner hin.

    Viel wichtiger als die Ausgangsleistung sind Wirkungsgrad, Anstiegsrate und Dämpfungsfaktor.

    Nochmal zum leidigen Thema Bitrate:

    Wie schon geschrieben, sind auf tendenziell schlechten Anlagen oder mit Höhrschäden immer größere Unterschiede zu hören als bei sehr guten Anlagen und ohne Höhrschaden. Die MP3/AAC-Filtermodelle sind eben an ein optimales Gehöhr mit optimalem Übertragungsweg angepasst.

    Abhängig vom Musikstil muss mann unterschiedlichere Mindestbitraten nehmen. Je höherer durchschnittlicher RMS-Pegel und je oberwellenlastiger (Rockmusik), umso mehr Bitrate.

    Ich selber kodiere alles mit 256kBit und gut ist.



  • Michael E. schrieb:

    nman schrieb:

    Klar. Aber da denkst Du doch auch nicht über den 320kbps-Stream nach, sondern nimmst einfach den mit 128kbps. Unabhängig davon, was Du hörst oder nicht. 🙂

    Und bei 768kbit/s? Und bei 2000kbit/s?

    Was willst Du jetzt von mir hören?

    Natürlich kann sich jeder zum Internet-Radio-Hören die Bitrate aussuchen, die er am liebsten mag. Ich kann dazu nichts sagen, weil ich seit vielen Jahren >8 MBit/s habe und 768MBit/s mir so furchtbar auf die Nerven gehen würden, dass ich mich ständig auf die Uni verziehen müsste, um brauchbare Bandbreite zu bekommen.

    Dass es da draußen noch Leute mit extrem miserablen Internet-Anbindungen gibt, glaube ich gerne, aber unter Techies sollte das IMO nur ein Randphänomen sein.

    Unabhängig davon nochmal: Ja, man hört leicht einen Unterschied zwischen 128kbps und 320kbps. Nein, der muss nicht jedem auffallen. Nein, der muss nicht jeden stören. Und ja, ich bin der Ansicht, dass die Überlegungen zur damit verbrauchten Bandbreite heutzutage wohl bei den meisten Lesern dieses Forums überflüssig sein werden.


  • Mod

    nman schrieb:

    Unabhängig davon nochmal: Ja, man hört leicht einen Unterschied zwischen 128kbps und 320kbps. Nein, der muss nicht jedem auffallen.

    Das hatte ich in meiner allerersten Antwort auch gesagt, bis mich Michael E. dazu überredet hat, dies im Blindtest an mir selbst zu prüfen, weil meine Ansicht veraltet wäre. Kann ich dich auch zu solch einem Test überreden? Ich war wirklich schwer überrascht, wie gut 128kbs bei einem modernen mp3-Encoder klingt und wie ich oben beschrieben habe, habe ich den Test nicht bestanden. Und ich fand es schon gar nicht "leicht".


Anmelden zum Antworten