..



  • Hi F98,

    klar, auch dort fällt was an, aber es sind geringradioaktive Materialien mit kurzer Halbwertszeit.
    Auf ale Fälle wesentlich sicherer als das was derzeit so in Deutschland und um uns rum stattfindet:

    Belgien: 7 AKW mit 5 926 Megawatt
    Bulgarien: 2 AKW 1 906 MW
    Deutschland: 17 AKW 20 490 MW
    Finnland: 4 AKW 2 716 MW
    Frankreich: 58 AKW 63 130 MW
    Großbritannien: 19 AKW 10 137 MW
    Niederlande: 1 AKW 487 MW
    Rumänien: 2 AKW 1 300 MW
    Russland: 32 AKW 22 693 MW
    Schweden: 10 AKW 9 303 MW
    Schweiz: 5 AKW 3 238 MW
    Slowakei: 4 AKW 1 792 MW
    Slowenien: 1 AKW 666 MW
    Spanien: 8 AKW 7 516 MW
    Tschechien: 6 AKW 3 678 MW
    Ungarn: 4 AKW 1 889 MW
    Ukraine: 15 AKW 13 107 MW

    Quelle FAZ

    Bis die Fusion nutzbar ist, wäre es besser, wenn man die alten Kraftwerke abschaltet und stattdessen neue auf dem derzeit aktuellsten Sicherheitsniveau baut. Da gibt es längst Varianten mit Keramikkessel, die selbst einen vollkommen geschmolzenen Reaktorkern auffangen können und die über jede Menge Zündelektroden verfügen, die entstehendes Wasserstoffgas zünden und verbrennen bevor es gefährliche Mengen erreicht.

    Die Explosion von Tschernobyl kam übrigens dadurch, das die Regelstäbe nur extrem langsam eingefahren werden konnten und durch die Konstruktion der Regelstäbe an deren Spitze die Spaltung anregendes Material war beim gleichzeitigen einfahren aller Regelstäbe der Reaktor erst noch mal richtig bis weit über den Vollastbereich hochgefahren wurde. Die hätten die Regelstäbe nur einzeln nacheinander reinfahren dürfen.

    Gruß Mümmel



  • > Auch die Fusionsenergie ist nicht der saubere Heilsbringer, wie viele hier vermuten. Auch dort wird mit radioktivem Zeugs gearbeitet, auch dort einstehen strahlende Reste. Wenn auch nicht in solchem Maße wie bei der Kernspaltung.

    Aha. Welche Reste? Lass mal sehen, die Ausgangsstoffe sind Wasserstoff und Deuterium (stabil) und Wasserstoff (stabil). Produkt: Helium-4 (auch stabil) und ein Neutron. Das Neutron trägt dabei die kinetische Energie aus dem Massendeffekt. Das fliegt gegen die Reaktorwand und erwärmt durch seine Stöße das Wasser. Resultat: u.U. wird in der Reaktorwand eine Kernspaltung hervorgerufen, aber diese Stoffe sind dann weder mit z.B. Uran-235 noch mit der Menge des Abfalls vergleichbar. Da strahlt quasi garnichts? Der Abfall? 1 Reaktor pro ~40Jahre?



  • SideWinder schrieb:

    Chat mit zwei Experten vom Wiener Atominstitut, Nachlese:

    http://diepresse.com/home/panorama/welt/641585/KernkraftExperten_Angst-verkauft-sich-am-besten?_vl_backlink=/home/index.do

    MfG SideWinder

    👍 Sehr informativ. Beim Standard gibt es ein Interview mit dem Strahlenexperten vom Lebensministerium http://derstandard.at/1297820325301/Strahlenschutz-Experte-Peter-Hofer-im-Chat-zu-Japan-Selbst-schlimmstes-Szenario-mit-Tschernobyl-nicht-vergleichbar

    DocShoe schrieb:

    Gerade kurze Halbwertszeiten sind gefährlich, weil die Strahlung intensiver ist als bei längeren Halbwertszeiten. Das Zeug verschwindet zwar schneller, aber man sollte nach Möglichkeit nicht in der Nähe sein.

    Ja. Trotzdem ist die Strahlung zur Zeit unter den Grenzwerten. Siehe das Interview in Die Presse (SiedeWinders Link)





  • sobald irgendein parameter nicht mehr stimmt bei der Kernfusion, ist die Hitze innerhalb kürzester Zeit wieder weg. Im Grunde ist das ganze so instabil, dass jegliche Störung per Definition das ganze System in einen ungefährlichen Zustand bringt



  • Ich find's wichtig, dass das Zeug schneller verschwindet. Mich schockiert eine langfristige Verseuchung eines Gebiets sehr. Natürlich sollte man sich in der Umgebung nicht aufhalten, wenn was passiert, aber ich denke, dass so was trotzdem mehr Leute trifft, wenn die Halbwertszeit länger ist.



  • SideWinder schrieb:

    F98 schrieb:

    Auch die Fusionsenergie ist nicht der saubere Heilsbringer, wie viele hier vermuten. Auch dort wird mit radioktivem Zeugs gearbeitet, auch dort einstehen strahlende Reste. Wenn auch nicht in solchem Maße wie bei der Kernspaltung.

    Auch wenn es hart ist, aber selbst in freier Natur gibt es natürliche Radioaktivität! *wir_werden_alle_sterben* Alleine der Wikipedia-Artikel zum Thema macht klar, dass hier GANZ andere Dimensionen vorherrschen und das immer noch die vielversprechendste Energiequelle ist.

    MfG SideWinder

    Das ist mir schon klar, k.A. warum hier alle auf meinem Satz rumhacken. Auch ich finde Fusionsenergie wesentlich praktikabler als Energie aus Fission.



  • Hi,

    Deutschland hat für seine erneuerbaren Energien schon weit über 30 Milliarden ausgegeben. Das wären allein 2 Iter gewesen. oder 71 Wendelstein.
    Aber Atom ist ja in jeder Form böse und Grün in jeder Form gut.

    Sicher, ganz ohne wirkungen und Nebenwirkungen geht auch die Fusion nicht. Aber Energie kommt nun mal nicht aus der Steckdose. Ich kann höchstens das Nebenwirkungsärmste System nehmen.

    Gruß Mümmel



  • Ah, sind wir in der Diskussion schon bei der in Europa vernachlässigten Kernfusion angelangt? Das könnt ihr vergessen.

    Wenn ich es richtig mitbekommen habe, ist bei Reaktor 2 kein Wasser mehr drinnen und das Überdruckventil öffnet nicht. Deshalb fliegt der Bau dort nicht durch Knallgasexplosion in die Luft.

    Sehe ich das richtig, dass es dort wohl zur totalen Kernschmelze kommen wird, da man nicht kühlen kann, ohne dass es zu einer Dampfexplosion und evtl. noch Knallgasexplosion kommt. Ob man in Reaktor 1 und 3 Meerwasser einpumpt, habe ich bisher nicht erfahren. Die Informationslage ist schlicht und einfach chaotisch.

    Man will uns weiß machen, dass man das Abfallen des Füllstandes im Reaktor und den Ausfall einer Kühlwasser-Förderpumpe übersehen/überhören kann. Einfach lächerlich, oder die sind dort alle verrückt geworden.

    Von außen kann denen wohl auch keiner helfen. Der US-Flugzeugträger ist abgedreht wegen Radioaktivität.

    Fazit: "Kernschmelze" in drei Reaktoren und ab Mittwoch dreht der Wind Richtung Tokio.

    Nun kann man nur noch hoffen, dass das "Wahrscheinliche" nicht eintritt, sondern die Menschen in diesem Land nun auch einmal Glück haben.

    Der Begriff "Hochtechnologie" bedeutet übrigens nichts. Das ist kein Schutz.



  • Was mich stoert ist die Politik. Die Katastrophe ist noch nicht Mal ueberstanden und schon redet man hier von Atomaustieg, will Kraftwerke abschalten etc ... . Diese Debatte sollte mit einem kuehleren Kopf gefuehrt werden, so dass fuer alle eine vertraegliche Loesung gefunden wird (Nachhaltigkeit hatte ich bereits schon mal erwaehnt). Wenn in Japan alles glimpflich ablaeuft, ist es wohl in Politik und Wirtschaft schnell vergessen. Mal schauen, was in einem Jahr ist.



  • ..


  • Mod

    knivil schrieb:

    Was mich stoert ist die Politik. Die Katastrophe ist noch nicht Mal ueberstanden und schon redet man hier von Atomaustieg, will Kraftwerke abschalten etc ... . Diese Debatte sollte mit einem kuehleren Kopf gefuehrt werden, so dass fuer alle eine vertraegliche Loesung gefunden wird (Nachhaltigkeit hatte ich bereits schon mal erwaehnt). Wenn in Japan alles glimpflich ablaeuft, ist es wohl in Politik und Wirtschaft schnell vergessen. Mal schauen, was in einem Jahr ist.

    Aber es sind doch bald WAHLEN! Es soll doch schließlich niemand bei Landtagswahlen auf die Idee kommen, Parteien entsprechend ihrer Landespolitik zu wählen. Und daher muss man jetzt schnell bundespolitisch ein paar populäre Themen ausschlachten an denen eine Landesregierung nichts ändern kann und die die Bundesregierung nach dem Wahljahr ganz schnell und unbemerkt wieder rückgängig machen kann.



  • knivil schrieb:

    Was auch immer "Abschalten" bedeutet. Auch haelt niemand geschmolzene Brennstaebe davon ab, zusammen zu fliessen und die Kettenreaktion erneut in Gang zu setzen.

    Das hängt vom Kraftwerk ab.

    Zukünftige Kraftwerke sollen so eine Art breites Auffangbecken besitzen, bei dem die Schmelze sich flächig verteilt und somit die Kettenreaktion auf jedenfall unterbunden wird.
    Ich weiß jetzt allerdings nicht, ob dies bei diesem alten Kraftwerk schon umgesetzt wurde, es wäre daber denkbar, da vereinzelte Sicherheitsfeatures alleinstehend ja hier und da auch bei alten Kraftwerken verwirklicht wurden und diese ganzen Features dann zusammen mit noch anderen neuen Ideen zu einer Zusammenfassung zu den neuen Plänen moderner zukünftiger Kraftwerke führten.
    Die Entwicklung also auch durch Wissensaustausch evolutionär erfolgt.



  • Schwarz/Gelb ist so was von unglaubwürdig, dass es schon eine Schande ist. Hier geht es um Fakten, Transparenz und Konsequenz. Stattdessen nur leeres Gesülze (KT speech) und Lavieren. Merkel müsste sich entschuldigen!



  • rüdiger schrieb:

    Bei Tschernobyl (wo es kein Containment gab) wurde der geschmolzene Kern vom Betonboden der Halle allein aufgehalten.

    Nein, man hat direkt nach der Katastrophe das Kraftwerk mit einem Schacht untergraben und darin dann Beton reingegossen.



  • China hat beschlossen, weitere AKWs zu bauen.



  • ..



  • sdf schrieb:

    rüdiger schrieb:

    Bei Tschernobyl (wo es kein Containment gab) wurde der geschmolzene Kern vom Betonboden der Halle allein aufgehalten.

    Nein, man hat direkt nach der Katastrophe das Kraftwerk mit einem Schacht untergraben und darin dann Beton reingegossen.

    http://news.bbc.co.uk/2/hi/special_report/1997/chernobyl/33005.stm

    In December 1986, an intensely radioactive mass was discovered in the basement of Unit Four and scientists rigged up a crude wheeled camera to investigate. The mass was more than two metres across and weighed hundreds of tons. Because of its odd wrinkled shape, it was christened, "the elephant's foot". To approach it meant certain death.



  • DocShoe schrieb:

    @Muemmel

    Interessant, dass du mit konkreten Zahlen kommst. Dr. Brian Cox vom CERN ist ein Verfechter der Fusionsforschung und verlangt schon seit Jahren, dass endlich anständige Summen (die Rede war von bis zu 50 Mrd. Euro jährlich) in die Fusionsforschung gesteckt werden, um größere Fortschritte machen zu können.

    Mit 50 Mrd. Euro jährlich als Finanzspritze könnten wir auch die ganzen regenerativen Energien und unser Stromnetz ausbauen und könnten dann schon in 10-20 Jahren unsere gesamte Energie zu 100 % aus regenerativen Energiequellen decken.

    Von daher ist es völliger Unsinn 50 Mrd. Euro jährlich in die Kernfusion zu stecken, zumal man für die Kernfusion wie sie in ITER stattfinden soll Tritium benötigt und das muß dann in normalen AKWs erbrütet werden, weil beim Fusionskraftwerk nicht genug Neutronen zur Verfügung stehen um die Lithiumplanken im Fusionsreaktor in Tritium umzuwandeln. Sprich, es werden immer Neutronen verloren gehen und somit weniger Tritum erbrütet werden können als im Fusionskraftwerk fusioniert wird.

    Außerdem brauchen wir das Lithium für Autobatterien & Co.



  • Mit 50 Mrd. Euro jährlich als Finanzspritze könnten wir auch die ganzen regenerativen Energien und unser Stromnetz ausbauen und könnten dann schon in 10-20 Jahren unsere gesamte Energie zu 100 % aus regenerativen Energiequellen decken.

    Ist das jetzt so ins Blaue geschätzt oder basiert so was auch auf irgendwelchen Quellen oder Ideen?

    Ich meine, ich finde es immer erstaunlich zu hören, dass man Forschungserfolge als so wahrscheinlich ansieht. Was, wenn die Forschung einfach nix rausfindet, und wir doof da stehen und man aus Sonnen-, Wind- und Wasserenergie nix mehr rausholen kann? Ist das so unwahrscheinlich?


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