..



  • abc.w schrieb:

    Warum kommt es eigentlich zu periodischen Radioaktivitätssprüngen... ich hatte hier schon mal geschrieben, es kommt einem vor, als ob es in den Reaktoren koche oder kurz vor dem Kochen sei und blubbere einmal am Tag. Aber die Temperaturen im Inneren müssten dann > 1000 Grad Celsius sein, wenn nicht sogar mehr. Oder lassen die Japaner ab und zu den radioaktiven Dampf manuell ab 😕

    Nimm einen Würfel und stimm drüber ab. Angeblich halten die das Containment geschlossen, dann wird es schwierig, spontane Änderungen zu erklären. Mr Tepco hat großes Problem und schon um 13,1 Mrd € Sofortkredit gebettelt.



  • ..



  • Ist schon die Faszination des Grauens. Aber eigentlich wüßte ich gerne mehr. Wie abc.w schon bemerkt hat, paßt die kolportierte Phänomenologie nicht zu einem naturwissenschaftlichen Modell. Die Erklärung, daß die immer wieder Dampf ablassen, erscheint plausibler.
    Dammich übel, mal salopp benannt.


  • Mod

    Old McDonald schrieb:

    Selbst die japanische Atomaufsicht ist nicht in der Lage, zwischen Milli und Mikro zu unterscheiden 🙄

    Kleiner Tipp:

    Das ist in Asien generell ein Problem - die "Vorsilben" wie Milli, Mikro, Mega, Nano, Zenti werden nur "gelernt" verstanden, aber sind fremd - die Wörter haben keine Bedeutung. In Europa dagegen gibt es im Alltag viel mehr griechische Fremdwörter, die diese Bestandteile enthalten und es ist nicht so fremd in der Alltagssprache.

    Noch dazu kommt das Problem mit dem "l", Milli und Miklo sind sehr ähnlich.

    Die Verwechselung von Milli und Mikro (vor allem) kommt ständig vor - wir hatten erst vor ca. 8 Wochen Zeichnungen aus einem asiatischen Land (von einem Weltkonzern), wenn man das so machen würde, dann würde das _richtig_ groß - à la Transformers.



  • Marc++us schrieb:

    ...

    Dann kennst Du schon zwei, die ihren Job verfehlt haben.



  • Das eine endet auf i, das andere auf o. Und die Leute da sollten so weit wissenschaftlich fit sein, dass die das nicht verwechseln. So was ist einfach nicht tolerierbar.



  • Marc++us schrieb:

    Die Verwechselung von Milli und Mikro (vor allem) kommt ständig vor - wir hatten erst vor ca. 8 Wochen Zeichnungen aus einem asiatischen Land (von einem Weltkonzern), wenn man das so machen würde, dann würde das _richtig_ groß - à la Transformers.

    Die Japaner sind Spitzenreiter, was Probleme mit westlichen Sprachen anbelangt. Sucht doch mal den "Steaming Cock". 😃



  • Oh, nicht, dass jetzt rauskommt, bei der Konstruktion der Reaktoren oder Kühlsysteme wurden Milli und Mikro vertauscht oder Zoll und Zentimer...



  • Sorry, das ist lächerlich. Wenn das in Japan ein breites Problem ist, kann ich nicht verstehen, wie die dahin gekommen sind, wo sie jetzt sind (waren).



  • Update: http://www.grs.de/informationen-zur-lage-den-japanischen-kernkraftwerken-fukushima-onagawa-und-tokai

    Öh...?

    Fukushima Daiichi Containment Kondensationskammer
    Block 1: 46 SV/h; 31,6 SV/h
    Block 2: 52 SV/h; 1,8 SV/h
    Block 3: 60,5 SV/h; 1,75 SV/h

    Ich meine, gut, ist im Containment. Aber wenn das beschädigt wäre, wär ziemlich Feierabend, oder? Oder lese ich da was falsch?

    http://www.grs.de/sites/default/files/ODL_Daiichi_20110324-0800.jpg

    Laut dem sind an diesem ominösen Haupttor die Strahlungswerte ja gut zurückgegangen. Aber heißt wohl nix.


  • Mod

    Eisflamme schrieb:

    Sorry, das ist lächerlich. Wenn das in Japan ein breites Problem ist, kann ich nicht verstehen, wie die dahin gekommen sind, wo sie jetzt sind (waren).

    Das ist nicht lächerlich, das ist der Alltag eines Jeden, der sich mit Asiengeschäften befasst.

    Die Probleme treten nur oft nicht auf, weil die Asiaten unter sich bleiben, da gibt's kein Problem. Sobald aber Kulturgrenzen erreicht werden, treten diese Probleme extremst auf. Vor allem weil bei Unsicherheiten nicht gefragt wird. Asiatische Länder teilen die Welt auf in "eigenes Land & Ausland". Sieht man sehr schön auch an Landkarten: im eigenen Land ist alles beschriftet, die Nachbarländer sind oftmals komplett "weiß" - keine Städte, Straßen, Grenzen, gar nichts.

    Ein ähnliches Beispiel ist auch Tschernobyl: in Asien praktisch unbekannt. Es ist im Ausland passiert, daher "nicht bei uns". Damit in der öffentlichen Wahrnehmung nicht existent.



  • Aber wenn mikro und milli wirklich Mal nen Unterschied machen, der zwar wichtig aber nicht offensichtlich ist, und Daten von Firma a zu Firma b weitergegeben werden, endet das doch im Chaos?



  • Marc++us schrieb:

    Eisflamme schrieb:

    Sorry, das ist lächerlich. Wenn das in Japan ein breites Problem ist, kann ich nicht verstehen, wie die dahin gekommen sind, wo sie jetzt sind (waren).

    Das ist nicht lächerlich, das ist der Alltag eines Jeden, der sich mit Asiengeschäften befasst.

    Doch, es ist im Wesentlichen lächerlich. Gut, sie mögen Probleme mit den Vorsilben haben. Lächerlich? Nee, eigentlich nicht. Der Typ wird doch wenigstens in der Lage sein, zu erkennen, daß er ein milli/mikro-Problem hat und deswegen diesbezüglich Vorsicht walten lassen, statt Müll zu liefern. Auch nicht lächerlich.

    Wir machen den Fehler, viel zu viele Sachen zu entschuldigen mit Verweis auf andere Mentalität. Oft noch mit Bildungsanspruch, wo die Entschuldiger wetteifern, wer die mystische fremde Mentalität am besten versteht. Wer am lautesten Entschuldigt, ist der schlaueste Fremdenkenner. Das ist die lächerliche Entwicklung. Ich war mal dabei, wie eine Stunde lang debattiert wurde, einen Chinesen aus einem Verein zu werfen, weil er andauernd nur gelogen hatte, und sonst auch gänzlich unbrauchbar war. Oh, haben viele erzählt, das würde zur chinesischen Mentalität gehören. Sie wären mal in China im Urlaub gewesen. Zum einen übertrieben, die Geschichte mit dem Gesichtsverlust hat auch ihre Grenzen. Zum anderen hatten die in ihrem Eifer völlig vergessen, daß er für unseren Verein echt unbrauchbar war, und es völlig irrelevant war, woher das kommt.
    Und es ist nicht gut, wenn man Messwerte um den Faktor 1000 falsch meldet.



  • Da stimme ich zum großen Teil zu.

    Ergänzend: Die fremde Mentalität sollte gar nicht komplett toleriert werden. Toleranz von einer Seite kann nämlich Verhinderung der Integrität auf der anderen bedeuten. Es gibt kulturelle Merkmale, die abzulehnen sind. Lügen gehören dazu. Wenn jemand zu viel lügt, ist es also egal, ob das an seiner Mentalität liegt. Dann ist seine Mentalität eben nicht akzeptiert.



  • volkard schrieb:

    Wir machen den Fehler, viel zu viele Sachen zu entschuldigen mit Verweis auf andere Mentalität. Oft noch mit Bildungsanspruch, wo die Entschuldiger wetteifern, wer die mystische fremde Mentalität am besten versteht. Wer am lautesten Entschuldigt, ist der schlaueste Fremdenkenner. Das ist die lächerliche Entwicklung.

    Volle Zustimmung! Hierzulande besuchen die Leute Kurse über Tischmanieren in Japan, um nicht in Fettnäpfchen zu treten, aber wenn die nicht in der Lage sind richtige Präfixe zu verwenden, dann ist das halt so.

    Allerdings habe ich Marcus jetzt nicht so verstanden, als wolle er etwas damit entschuldigen. Ich habe das eher als Tatsachenbericht aufgefasst und kann mir vorstellen, dass man da als Ingenieur jeden Tag aufs Neue denkt, warum man sich das eigentlich antut ;).



  • Wenn er milliSievert und mikroSievert vertauscht (und ich erwarte, daß er seine Schwäche kennt), warum schreibt er nicht einfach 10^-3 Sievert und 10^-6 Sievert und überläßt es den Ausländern, das mit Vorsilben zu schmücken.



  • Wobei man ja sagen muss, dass sich Japaner sonst sehr gut integrieren. Auch wenn ich beim Schreiben dieser Aussage ein wenig das Gefühl habe, dass Integrität und wissenschaftliche Korrektheit in nem Winkel größer 45° zueinander stehen. Aber ich find, die Klarstellung passt gerade trotzdem.


  • Mod

    volkard schrieb:

    Doch, es ist im Wesentlichen lächerlich. Gut, sie mögen Probleme mit den Vorsilben haben. Lächerlich? Nee, eigentlich nicht. Der Typ wird doch wenigstens in der Lage sein, zu erkennen, daß er ein milli/mikro-Problem hat und deswegen diesbezüglich Vorsicht walten lassen, statt Müll zu liefern.

    ...

    Und es ist nicht gut, wenn man Messwerte um den Faktor 1000 falsch meldet.

    War die Meldung in der englischen oder in der japanischen Quelle falsch? Focus.de bezog sich ja bereits auf eine Drittquelle. Wäre auch mal interessant, ob der Fehler auch im japanischen Original vorlieg. Bin allerdings im Momemt zu faul danach zu suchen.

    Außerdem ist mir nicht klar, warum Du eine Erklärung für alltägliche Probleme mit einer Entschuldigung verwechselst. Das ist einfach ein Aspekt, auf den man bei der Kommunikation außerordentlich achten muß.



  • Eisflamme schrieb:

    Fukushima Daiichi Containment Kondensationskammer
    Block 1: 46 SV/h; 31,6 SV/h
    Block 2: 52 SV/h; 1,8 SV/h
    Block 3: 60,5 SV/h; 1,75 SV/h

    Ich meine, gut, ist im Containment. Aber wenn das beschädigt wäre, wär ziemlich Feierabend, oder? Oder lese ich da was falsch?

    Dass im Reaktor die Radioaktivität hoch ist, überrascht dich?
    Die Kondensationskammer ist übrigens nicht im Containment. Normalerweise ist die Radioaktivität dort auch gering[er]. Die Werte deuten "stark" auf eine Kernschmelze hin (es gab also in allen drei Reaktoren sicher eine Kernschmelze, das schließt im besten Fall eine mechanische Beschädigung der Brennelemente ein).
    Je nach Verdünnung ist das halt mehr oder weniger "Feierabend". Wenn man das Containment "wegnimmt", hat man deshalb nicht 60 Sv/h in Tokio.



  • Aber da sind ja zwei SV/h-Werte und der erste ist fürs Containment und der ist auch sehr hoch. Ist das normal? Was ist denn die Kondensationskammer? Da der Wert dort niedriger ist, müsste die ja nochmal außen drum liegen. Ist das, wo das Wasser kondensiert, geht das erstmal da rein?


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