..



  • Oh, nicht, dass jetzt rauskommt, bei der Konstruktion der Reaktoren oder Kühlsysteme wurden Milli und Mikro vertauscht oder Zoll und Zentimer...



  • Sorry, das ist lächerlich. Wenn das in Japan ein breites Problem ist, kann ich nicht verstehen, wie die dahin gekommen sind, wo sie jetzt sind (waren).



  • Update: http://www.grs.de/informationen-zur-lage-den-japanischen-kernkraftwerken-fukushima-onagawa-und-tokai

    Öh...?

    Fukushima Daiichi Containment Kondensationskammer
    Block 1: 46 SV/h; 31,6 SV/h
    Block 2: 52 SV/h; 1,8 SV/h
    Block 3: 60,5 SV/h; 1,75 SV/h

    Ich meine, gut, ist im Containment. Aber wenn das beschädigt wäre, wär ziemlich Feierabend, oder? Oder lese ich da was falsch?

    http://www.grs.de/sites/default/files/ODL_Daiichi_20110324-0800.jpg

    Laut dem sind an diesem ominösen Haupttor die Strahlungswerte ja gut zurückgegangen. Aber heißt wohl nix.


  • Mod

    Eisflamme schrieb:

    Sorry, das ist lächerlich. Wenn das in Japan ein breites Problem ist, kann ich nicht verstehen, wie die dahin gekommen sind, wo sie jetzt sind (waren).

    Das ist nicht lächerlich, das ist der Alltag eines Jeden, der sich mit Asiengeschäften befasst.

    Die Probleme treten nur oft nicht auf, weil die Asiaten unter sich bleiben, da gibt's kein Problem. Sobald aber Kulturgrenzen erreicht werden, treten diese Probleme extremst auf. Vor allem weil bei Unsicherheiten nicht gefragt wird. Asiatische Länder teilen die Welt auf in "eigenes Land & Ausland". Sieht man sehr schön auch an Landkarten: im eigenen Land ist alles beschriftet, die Nachbarländer sind oftmals komplett "weiß" - keine Städte, Straßen, Grenzen, gar nichts.

    Ein ähnliches Beispiel ist auch Tschernobyl: in Asien praktisch unbekannt. Es ist im Ausland passiert, daher "nicht bei uns". Damit in der öffentlichen Wahrnehmung nicht existent.



  • Aber wenn mikro und milli wirklich Mal nen Unterschied machen, der zwar wichtig aber nicht offensichtlich ist, und Daten von Firma a zu Firma b weitergegeben werden, endet das doch im Chaos?



  • Marc++us schrieb:

    Eisflamme schrieb:

    Sorry, das ist lächerlich. Wenn das in Japan ein breites Problem ist, kann ich nicht verstehen, wie die dahin gekommen sind, wo sie jetzt sind (waren).

    Das ist nicht lächerlich, das ist der Alltag eines Jeden, der sich mit Asiengeschäften befasst.

    Doch, es ist im Wesentlichen lächerlich. Gut, sie mögen Probleme mit den Vorsilben haben. Lächerlich? Nee, eigentlich nicht. Der Typ wird doch wenigstens in der Lage sein, zu erkennen, daß er ein milli/mikro-Problem hat und deswegen diesbezüglich Vorsicht walten lassen, statt Müll zu liefern. Auch nicht lächerlich.

    Wir machen den Fehler, viel zu viele Sachen zu entschuldigen mit Verweis auf andere Mentalität. Oft noch mit Bildungsanspruch, wo die Entschuldiger wetteifern, wer die mystische fremde Mentalität am besten versteht. Wer am lautesten Entschuldigt, ist der schlaueste Fremdenkenner. Das ist die lächerliche Entwicklung. Ich war mal dabei, wie eine Stunde lang debattiert wurde, einen Chinesen aus einem Verein zu werfen, weil er andauernd nur gelogen hatte, und sonst auch gänzlich unbrauchbar war. Oh, haben viele erzählt, das würde zur chinesischen Mentalität gehören. Sie wären mal in China im Urlaub gewesen. Zum einen übertrieben, die Geschichte mit dem Gesichtsverlust hat auch ihre Grenzen. Zum anderen hatten die in ihrem Eifer völlig vergessen, daß er für unseren Verein echt unbrauchbar war, und es völlig irrelevant war, woher das kommt.
    Und es ist nicht gut, wenn man Messwerte um den Faktor 1000 falsch meldet.



  • Da stimme ich zum großen Teil zu.

    Ergänzend: Die fremde Mentalität sollte gar nicht komplett toleriert werden. Toleranz von einer Seite kann nämlich Verhinderung der Integrität auf der anderen bedeuten. Es gibt kulturelle Merkmale, die abzulehnen sind. Lügen gehören dazu. Wenn jemand zu viel lügt, ist es also egal, ob das an seiner Mentalität liegt. Dann ist seine Mentalität eben nicht akzeptiert.



  • volkard schrieb:

    Wir machen den Fehler, viel zu viele Sachen zu entschuldigen mit Verweis auf andere Mentalität. Oft noch mit Bildungsanspruch, wo die Entschuldiger wetteifern, wer die mystische fremde Mentalität am besten versteht. Wer am lautesten Entschuldigt, ist der schlaueste Fremdenkenner. Das ist die lächerliche Entwicklung.

    Volle Zustimmung! Hierzulande besuchen die Leute Kurse über Tischmanieren in Japan, um nicht in Fettnäpfchen zu treten, aber wenn die nicht in der Lage sind richtige Präfixe zu verwenden, dann ist das halt so.

    Allerdings habe ich Marcus jetzt nicht so verstanden, als wolle er etwas damit entschuldigen. Ich habe das eher als Tatsachenbericht aufgefasst und kann mir vorstellen, dass man da als Ingenieur jeden Tag aufs Neue denkt, warum man sich das eigentlich antut ;).



  • Wenn er milliSievert und mikroSievert vertauscht (und ich erwarte, daß er seine Schwäche kennt), warum schreibt er nicht einfach 10^-3 Sievert und 10^-6 Sievert und überläßt es den Ausländern, das mit Vorsilben zu schmücken.



  • Wobei man ja sagen muss, dass sich Japaner sonst sehr gut integrieren. Auch wenn ich beim Schreiben dieser Aussage ein wenig das Gefühl habe, dass Integrität und wissenschaftliche Korrektheit in nem Winkel größer 45° zueinander stehen. Aber ich find, die Klarstellung passt gerade trotzdem.


  • Mod

    volkard schrieb:

    Doch, es ist im Wesentlichen lächerlich. Gut, sie mögen Probleme mit den Vorsilben haben. Lächerlich? Nee, eigentlich nicht. Der Typ wird doch wenigstens in der Lage sein, zu erkennen, daß er ein milli/mikro-Problem hat und deswegen diesbezüglich Vorsicht walten lassen, statt Müll zu liefern.

    ...

    Und es ist nicht gut, wenn man Messwerte um den Faktor 1000 falsch meldet.

    War die Meldung in der englischen oder in der japanischen Quelle falsch? Focus.de bezog sich ja bereits auf eine Drittquelle. Wäre auch mal interessant, ob der Fehler auch im japanischen Original vorlieg. Bin allerdings im Momemt zu faul danach zu suchen.

    Außerdem ist mir nicht klar, warum Du eine Erklärung für alltägliche Probleme mit einer Entschuldigung verwechselst. Das ist einfach ein Aspekt, auf den man bei der Kommunikation außerordentlich achten muß.



  • Eisflamme schrieb:

    Fukushima Daiichi Containment Kondensationskammer
    Block 1: 46 SV/h; 31,6 SV/h
    Block 2: 52 SV/h; 1,8 SV/h
    Block 3: 60,5 SV/h; 1,75 SV/h

    Ich meine, gut, ist im Containment. Aber wenn das beschädigt wäre, wär ziemlich Feierabend, oder? Oder lese ich da was falsch?

    Dass im Reaktor die Radioaktivität hoch ist, überrascht dich?
    Die Kondensationskammer ist übrigens nicht im Containment. Normalerweise ist die Radioaktivität dort auch gering[er]. Die Werte deuten "stark" auf eine Kernschmelze hin (es gab also in allen drei Reaktoren sicher eine Kernschmelze, das schließt im besten Fall eine mechanische Beschädigung der Brennelemente ein).
    Je nach Verdünnung ist das halt mehr oder weniger "Feierabend". Wenn man das Containment "wegnimmt", hat man deshalb nicht 60 Sv/h in Tokio.



  • Aber da sind ja zwei SV/h-Werte und der erste ist fürs Containment und der ist auch sehr hoch. Ist das normal? Was ist denn die Kondensationskammer? Da der Wert dort niedriger ist, müsste die ja nochmal außen drum liegen. Ist das, wo das Wasser kondensiert, geht das erstmal da rein?



  • Schreibt bitte Sv und nicht SV.



  • Tut mir Leid. Stand so im GRS, die haben das auch so geschrieben, von mir aus hätte ich auch SV benutzt. 🙂



  • ..



  • Noch gibt es eine gewisse Chance, das Durchgehen zu verhindern, wenn man die vorhandenen Kühlsysteme wieder dauerhaft zum Laufen bekommt.



  • Dann gibt's Neue.

    Übrigens hättest Du Sv nicht belegen müssen, ich glaub Dir auch so. ^^



  • Hat jemand einen Überblick: was ist der bessere kauf momentan? E.ON oder RWE?



  • Eisflamme schrieb:

    Dann gibt's Neue. ...

    Schön, ich hätte aber keine Lust, ein neuer "Ersatz"-Techniker zu sein, vor allem, wenn man weiss, warum der Vorgänger nicht mehr mitmachen kann 😞


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