..



  • Erhard Henkes schrieb:

    Plutonium verliert auch nach Tausenden von Jahren nichts von seiner Gefährlichkeit. Gerät der Stoff in den Körper, ist das Krebsrisiko sehr hoch. Dringt das Schwermetall in Wunden ein, verbindet es sich mit Eiweißen des Blutplasmas und lagert sich in Leber und Knochenmark ab. Das kann zu Leukämie führen.

    http://www.ftd.de/politik/international/:atomkatastrophe-in-japan-hochgiftiges-plutonium-schuert-angst-vor-super-gau/60031973.html

    Ich hatte das auch so in Erinnerung. Auf der englischen Wikipedia-Seite steht (zumindest im Moment) aber ganz was anderes. Klingt dort ziemlich harmlos.
    Hab' aber leider grad keinen Toxikologen meines Vertrauens hier den ich fragen könnte...



  • Plutonium ist alles nur nicht harmlos! Es hat eine lange biologische Halbwertszeit in Knochen und Leber (viele Jahre) und ist in geringsten Dosen bereits tödlich bzw. ein massiver Krebserreger. Schlimmer geht's kaum noch. Links habe ich oben bereits genug angegeben.



  • Erhard Henkes schrieb:

    Könnte sein, dass der Untergrund robust ist und die radioaktive Lava aufhalten/auffangen kann. Ab ca. 80% Kernschmelze geht die Post unaufhaltbar ab.

    Ob da auch wie in Tschernobyl ein Tunnel gegraben werden muss?
    Und zu dem Plutonium: So wie ich das verstanden habe, ist das bis jetzt nur in unmittelbarer Kraftwerksumgebung aufgetreten.



  • So wie ich das verstanden habe, ist das bis jetzt nur in unmittelbarer Kraftwerksumgebung aufgetreten.

    Ja, dort wurde es endlich mal gesucht. Weiter weg sucht wahrscheinlich keiner. Aber noch sind die Mengen klein. Dass es überhaupt zu finden ist im Freien ist der Skandal!

    Plutonium:
    http://www.kreis-soest.de/buergerinfo/formulare/Plutonium.pdf



  • Ob da auch wie in Tschernobyl ein Tunnel gegraben werden muss?

    Ich denke nicht, dass das Sinn macht, weil das Fukushima AKW direkt am Meer liegt.



  • Erhard Henkes schrieb:

    Ob da auch wie in Tschernobyl ein Tunnel gegraben werden muss?

    Ich denke nicht, dass das Sinn macht, weil das Fukushima AKW direkt am Meer liegt.

    Kommt man denn unter den Raum unter den Reaktoren?
    Ansonsten könnte man nichts dagegen tun, dass sich das Zeug zum Grundwasser frisst.



  • Wie ist das mit dem Grundwasser so nah am Ozean?
    Hier ist ein Querschnittsbild: http://www3.nhk.or.jp/daily/english/28_h37.html (allerdings stark vereinfacht) Das Wasser ist aus dem Turbinenhaus in einen Wartungstunnel geflossen.

    ..



  • Erhard Henkes schrieb:

    Plutonium ist alles nur nicht harmlos! (...) Schlimmer geht's kaum noch. Links habe ich oben bereits genug angegeben.

    Meinst du den Artikel aus der Financial-Times?
    Da steht bloss "ui, ist gefährlich". Keine Quellen, kein gar nix.

    Wenn ich suche, finde ich bloss immer Artikel zu den Los-Alamos Arbeitern sowie einer weiteren Gruppe, die einiges an Plutonium-Staub inhaliert hatten.
    Nach dem was sich die Herren Tamplin und Cochran zusamengereimt haben müssten die alle schon längt Lungenkrebs haben oder tot sein. In Wirklichkeit ist kein einziger an Lungenkrebs erkrankt.

    Kannst du z.B. hier nachlesen: http://www.ssk.de/de/werke/1976/volltext/ssk7602.pdf

    Ich will damit nicht behaupten dass Plutonium harmlos ist, das ist es sicher nicht. Schon allein deswegen weil es ganz abgesehen von der Strahlung auch ein giftiges Schwermetall ist. Es macht auf mich allerdings sehr den Eindruck, dass hier wieder mal weitaus weniger Eisen im Spinat ist als ursprünglich angenommen wurde.

    Und da Journalisten immer lieber "waaah, total giftig, lauft um euer Leben" schrei(b)en als "weiss man nicht so genau, könnte aber evtl. sehr blöd sein", messe ich dem momentan allgegenwärtigen "Aaaah Plutonium!" Geschrei keine all zu grosse Bedeutung zu.
    (D.h. ich schliesse daraus weder dass es volle Kanne krass gefährlich ist, noch dass es harmlos ist.)



  • Die Gefährdung durch die Radioaktivität ist einfach viel größer als die durch die chemische Giftwirkung, ganz einfach.



  • scrub schrieb:

    Die Gefährdung durch die Radioaktivität ist einfach viel größer als die durch die chemische Giftwirkung, ganz einfach.

    Vermutlich. Und ganz sicher trifft das auch auf viele andere radioaktive Isotope zu, z.B. auf Caesium-137.
    Ist jetzt aber keine Aussage mit der man allein recht viel anfangen kann.



  • scrub schrieb:

    Die Gefährdung durch die Radioaktivität ist einfach viel größer als die durch die chemische Giftwirkung, ganz einfach.

    Ist bei Plutonium evtl schlecht feststellbar.
    Ich sah mal im Fernsehen, man führt es als "das wirksamste anorgansiche Gift".
    Ich würde gerne wissen, ob das nur toxisch oder auch radiologisch gemeint war.
    Wie chemisch- oder biologisch-toxisch ist Plutonium, wenn man die Strahlenbelastung herausrechnet?

    Oder um es populär zu fragen: Wieviel Atom hat Plutomium genau?



  • volkard schrieb:

    scrub schrieb:

    Die Gefährdung durch die Radioaktivität ist einfach viel größer als die durch die chemische Giftwirkung, ganz einfach.

    Ist bei Plutonium evtl schlecht feststellbar.
    Ich sah mal im Fernsehen, man führt es als "das wirksamste anorgansiche Gift".
    Ich würde gerne wissen, ob das nur toxisch oder auch radiologisch gemeint war.
    Wie chemisch- oder biologisch-toxisch ist Plutonium, wenn man die Strahlenbelastung herausrechnet?

    Oder um es populär zu fragen: Wieviel Atom hat Plutomium genau?

    Die toxische LD50 liegt bei einigen mg, inhaliert genügen einige ng, um garantiert Krebs auszulösen.

    Bist Du zu faul zum Wikigoogeln geworden? :p

    Edit: Also ein Meltdown- Szenario mit noch einer Wasserstoffexplosion in Block 3 wär' mehr als blöd, das würde zu einer Plutoniumwolke führen, die eher lokal heruntergeht, aber ein paar hundert qkm wären auf Jahrhunderte verseucht.



  • Waren da nicht irgendwie die Gammastrahlen schwach und statt dessen ist Alpha- und Betastrahlung umso gefährlicher?



  • Eisflamme schrieb:

    Waren da nicht irgendwie die Gammastrahlen schwach und statt dessen ist Alpha- und Betastrahlung umso gefährlicher?

    Ja, wenn du die strahlenden Partikel inhalierst oder die Partikel anderweitig in deinen Körper gelangen, wirkt die Alphastrahlung auch dort. Normalerweisse wird die Alphastrahlung durch die Haut aufgehalten. Alphastrahlen bestehen aus einem Heliumatomkern, d.h. sie besitzen sehr viel Masse und damit auch viel Energie. Auch wenn keine Strahlung mehr auf den Körper einwirkt, strahlen die Partikel im Körper weiter.



  • Das ist mir bewusst. Aber wenn Plutonium keine Gammastrahlung hat, fällt doch schon Mal ein gewisser Problembereich weg. Natürlich ändert das nichts an Verstrahlung aber Gebiete sind mit Schutzanzügen ja zu betreten.



  • Eisflamme schrieb:

    Das ist mir bewusst. Aber wenn Plutonium keine Gammastrahlung hat, fällt doch schon Mal ein gewisser Problembereich weg. Natürlich ändert das nichts an Verstrahlung aber Gebiete sind mit Schutzanzügen ja zu betreten.

    Das ist sicherlich nur halb gedacht. Wenn das durchs Wasser in die Nahrungskette oder über Staub auf dem Boden in die Lunge gelangt, dann entfaltet sich einerseits die toxische als auch die Alphastrahler-Wirkung. Und dass ist sicherlich beides für sich jeweils "unschön".



  • Ne, klar, will ja Plutonium auch gar nicht schön reden. Allerzumindest sollte es die aktuellen Arbeiten nicht zu sehr erschweren, da die ja sowieso immer im Vollschutz arbeiten und daher unter Plutonium ja nicht leiden sollten, richtig?

    Hm, Update: http://www.grs.de/informationen-zur-lage-den-japanischen-kernkraftwerken-fukushima-onagawa-und-tokai

    Anscheinend gibt es jetzt für 1-3 jetzt überall Frischwasserpumpen, das klingt doch so langsam mal ok, oder nich?



  • Eisflamme schrieb:

    Ne, klar, will ja Plutonium auch gar nicht schön reden. Allerzumindest sollte es die aktuellen Arbeiten nicht zu sehr erschweren, da die ja sowieso immer im Vollschutz arbeiten und daher unter Plutonium ja nicht leiden sollten, richtig?

    Hm, Update: http://www.grs.de/informationen-zur-lage-den-japanischen-kernkraftwerken-fukushima-onagawa-und-tokai

    Anscheinend gibt es jetzt für 1-3 jetzt überall Frischwasserpumpen, das klingt doch so langsam mal ok, oder nich?

    Vollschutz: Richtig. Problem ist dann eher die harte Strahlung vom Kern (Gamma) und die Verstrahlung der Felder, Wohngegenden, Tiere durch die Spaltprodukte.

    Die Bundeswehr hat für sowas den Zodiac ("Eigenschwimmbad"). Hilft nicht gegen Gamma, man schwitzt wie Sau und auf Jahre im darin rumzurennen ist unsexy.

    Hier übrigens noch zur Gegenkontrolle angeblich akt. Messdaten aus privater Hand: http://strahlenbelastung.wo-wann-wer.de/



  • Eisflamme schrieb:

    Ne, klar, will ja Plutonium auch gar nicht schön reden. Allerzumindest sollte es die aktuellen Arbeiten nicht zu sehr erschweren, da die ja sowieso immer im Vollschutz arbeiten und daher unter Plutonium ja nicht leiden sollten, richtig?

    Liest Du die Links nicht? Ein paar eingeatmete µ- Gramm von 239Pu genügen, um sicher Krebs auszulösen.
    Was die da tragen, ist auch kein Vollschutz, der hätte nämlich eine geschlossene Atemversorgung mit eigenem Luftttank.

    Da fällt man nicht sofort tot um und wird auch nicht strahlenkrank, aber das sind "dead men walking". 😞

    So wie die Tchernobyl- Liquidatoren.



  • Natürlich hab ich das gelesen, aber ich bin jetzt naiverweise davon ausgegangen, dass die das eben nicht einatmen, weil die Atemschutz haben, weil das ein absoluter Basisschutz für deren Arbeiten ist. Und auf den Bildern, die ich bisher sah, hatten die auch Atemschutz. Ob der Alpha- und Betateilchen filtert, weiß ich natürlich wiederum nicht.


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