Beweis der Ungleichung 0 <= a <= ε ∀ε ∈ R ⇒ a = 0



  • Aufgabe:
    Wenn für alle reellen, positiven ε gilt: 0 <= a <= ε
    dann ist a = 0.
    Beweisen Sie diese Aussage.

    Okay, ich kenne zwar den Beweis, aber ich verstehe ihn nicht 😃
    Ich werde erstmal den Beweis zitieren und dann meine Einwände posten.

    Beweis:
    Es ist a >= 0, nach Voraussetzung.
    Annahme: a > 0. Dann gilt mit der Ungleichung des arithmetischen Mittels 0 < a/2 < a.
    Für ε = a/2 ist also ε > 0 und a > ε. Dieser Widerspruch zeigt, dass a = 0 sein muss.

    Meiner Meinung nach muss a nicht 0 sein, weil es für jedes reelle, positive ε,
    also für jedes ε > 0 ein ε/2 gibt, mit 0 < ε/2 < ε.
    Setze ich also a := ε/2, bekomme ich 0 < a < ε, also auch 0 <= a <= ε
    Muss ich von einem konstanten a ausgehen? Davon steht aber nix in der Aufgabe.
    Wo ist mein Denkfehler? 😕



  • lange leitung schrieb:

    Setze ich also a := ε/2

    Das geht nicht, das a war "zuerst da". Schreib die Behauptung mal komplett formal in Prädikatenlogik, dann siehst du es.



  • Ich muss also ein festes a wählen und dann das Epsilon immer kleiner werden lassen, dann landet das Epsilon irgendwann zwischen 0 und a, wenn a > 0 ist.
    Nur wenn a = 0 ist, kann es sich nicht dazwischen zwängen und es gilt 0 <= a = 0 <= Epsilon.
    Doofe Aufgabe 🙄
    😃



  • Hast du das mit der Prädikatenlogik gemacht?



  • ε>0,εR:0aεa=0\forall \varepsilon > 0, \varepsilon \in \mathbb{R}: 0\leq a \leq \varepsilon \Rightarrow a = 0
    hmm ... und nu? 😕



  • Was ist mit a? Wie ist das quantifiziert? Und soll dein epsilon über die ganze Formel allquantifiziert sein?



  • Ich habe die Voraussetzung der Aufgabe in die Prädikantenlogik übertragen.
    In der Aufgabe ist das a ja auch nicht quantifiziert.



  • Ja, das Epsilon gilt für die ganze Formel.



  • Worauf willst Du hinaus, muss man das Klammern?
    (ε>0,εR:0aε)a=0(\forall \varepsilon > 0, \varepsilon \in \mathbb{R}: 0\leq a \leq \varepsilon) \Rightarrow a = 0



  • OK, Übung im Aufgaben verstehen 🙂

    Das a ist implizit all-quantifiziert. Man kann sich nicht einfach irgendein a aussuchen, da könnte man ja einfach immer a=0 nehmen. Es steckt implizit in der Aussage drin, dass es für alle a gelten soll.

    Und ja, das epsilon ist nur über den ersten Teil quantifiziert.

    =>

    aR:(ε>0:0aε)a=0\forall a \in \mathbb{R} : \left ( \forall \varepsilon > 0 : 0 \leq a \leq \varepsilon \right ) \Rightarrow a = 0



  • Naja, Du meintest, das a "sei vorher da".
    In der Aufgabe wird aber das Epsilon zuerst erwähnt. 😉
    Da ist schon iwie ein bisschen Schummel mit drin! 😃



  • lange leitung schrieb:

    Naja, Du meintest, das a "sei vorher da".
    In der Aufgabe wird aber das Epsilon zuerst erwähnt. 😉

    Hast du heute schon an deine Mutter gedacht?

    Ich hab dich zuerst erwähnt, aber wer war zuerst da?



  • Michael E. schrieb:

    lange leitung schrieb:

    Naja, Du meintest, das a "sei vorher da".
    In der Aufgabe wird aber das Epsilon zuerst erwähnt. 😉

    Hast du heute schon an deine Mutter gedacht?

    Ich hab dich zuerst erwähnt, aber wer war zuerst da?

    Hahhaha, das ist ja Logik pur!
    Jetzt verstehe ich die Aufgabe 👍



  • Okay, ich bezweifle ja nicht, dass die Aussage für alle a gilt.
    Macht ja sogar Sinn.
    Auf jeden Fall danke für die Antworten!



  • Also ich würde das einfach nicht rechnen. Problem gelöst! 👍


Anmelden zum Antworten