Fachkräftemangel warum man nur Praktikant wird!



  • hustbaer schrieb:

    Artchi schrieb:

    Die Befristung ist eine für den Arbeitgeber vorteilhaftere Probezeit. Krasse Arbeitnehmer-Ausbeutung! 👎 Es sollte für beide Seiten fair bleiben, und nicht nur für eine.

    Ich verstehe die ganze Aufregung nicht.
    Wenn man gut ist hat man nix zu befürchten.
    Wenn man scheisse ist hab ich kein Mitleid - und wäre man vermutlich sowieso früher oder später gekündigt worden.
    Wenn die Stelle gestrichen wird wäre man ebenfalls sowieso gekündigt worden.

    Was bleibt jetzt noch?

    FC Bayern München und Schickedanz-Tanz.



  • Dieses Problem zieht sich durch alle Sparten der Wirtschaft und alle Firmengrößen.
    Ich selbst hatte nach einem Arbeitsunfall auf Qualitätsfachmann für Längenprüftechnik umgeschult, mit DGQ-Qualitätsassistent und DGQ-Qualitätsfachkraft, Schulabschlussnotendurchschnitt 1,37 und sehr
    gut in der IHK-Prüfung. Mit 27 Jahren Erfahrung als Spitzendreher, an Auslegerbohrmaschinen, CNC-Fräsmaschinen im Sondermaschinenbau.
    Der Qualiätsbeauftragte, der Teamleiter und viele Projektleiter
    verstanden nichts von Metalltechnik. Mein Vorgesetzter an der
    Messmaschine war ein Zahntechniker.
    Als ich mich weigerte weiterhin mich verheizen zu lassen (Prüfberichte von
    mir sind verschwunden als ich mangelhafte Teile sperren wollte!!!!!) wurde
    ich entlassen.

    Selbst Ingenieure werden heute durch Leihfirmen verliehen!

    Siehe mal auf www.kununu.com

    Laut einer Studie der IGM, einer PDF-Datei die heißt

    statistische Hintergrundinformationen.pdf

    werden heutzutage nur etwa 11 Prozent aller Leiharbeiter weiterbeschäftigt.
    Bei einigen Branchen liegt der Anteil an Leiharbeit bei 95 Prozent. Das macht
    auch bei Programmierern nicht halt. Die sicheren Jobs werden heute alle nur
    unter der Hand and Verwandte oder Bekannte vergeben. Das ist leider meine
    Erfahrung. Der Rest ist Kanonenfutter und wird bei niedrigen Auftragsvolumen
    wieder entlassen.

    Egal welche Bildung, Ausbildung, Berufserfahrung oder Alter, egal wie gut man ist und wieviel man arbeitet.
    Vor meinen Arbeitsunfall, hätte fast die Hand verloren wegen
    multiresistenter Keime, arbeitete ich an 6 verschiedenen Aufträgen an 4 verschiedenen Werkzeugmaschinen gleichzeitig, bis ich mit der Hand in die Fräsmaschine rutschte!

    Ab einem Alter von 43 Jahren sinkt die Vermittelbarkeit auf etwa 20 Prozent,
    bei über 50 jährigen auf etwa 5 Prozent.

    Zumindest ich habe mich, als ich merkte das ich rausgeboxt werden sollte,
    heimlich an der Messmaschine alle Ergebnisse meiner Messprogramme in PDF-Dateien umgewandelt und die Steuerprogramme selbst gelöscht, alle meine
    Unterlagen ebenso sowie meine mühsam erstellten Rechenprogramme auf Excel
    für Gewindeberechnung und Passungsberechung (auf meinen privaten PC nur in meiner Freizeit erstellt!!!!!) sowie einiger PDF-Dateien
    für Normen der Messtechnik gelöscht. Mit meinen geistigen Eigentum darf ich machen was ich will!! Wenn Vorgesetzte zu dä***ch sind, fürein QS-System
    die notwendigen Normen zu besorgen, und so etwas zu organisieren, sind
    diese selber schuld.
    Einer in der Firma hatte als Mitarbeiter der Logistik
    800 Überstunden (achthundert!!!) angesammelt. Dem Chef sagte man, meine Messprogramme wären unbrauchbar, benutzten diese aber, weigerten sich aber, diese zu löschen, da diese selber keine schreiben konnten!
    Ich selbst musste meinem "Zahntechniker" zeigen, wie man
    die Richtungsparameter I,J,K bei der PCDMIS-Steuerung für die eingibt, er selbst konnte dies nicht einmal. Nach dem das Wissen transferiert war, wurde ich entlassen. so ist die Wahrheit in den Firmen heute!!!
    **Du hast Recht, so etwas wie einen Fachkräftemangel gibt es überhaupt
    nicht.
    Nur: Die Industrie will Fachkräfte nicht entsprechend entlohnen.
    **
    Gut zu wissen, das es solche Portale bei denen Arbeitnehmer ihren
    Arbeitgeber
    benoten, gibt.
    Gerade bei Praktikanten und Langzeitstudien für Umschüler halten sich die
    Institute mit den Ergebnissen der Studien dermaßen zurück, als ob es sich
    um Baupläne für Atombomben handeln würde.

    Der Spruch das Bildung vor Arbeitslosigkeit schützt ist schon lange überholt, ich habe es selbst am eigenen Leibe erfahren müssen!



  • @rustyoldguy
    Benenn' das Kind doch, bevor der Link oder dessen Inhalt verschütt geht. http://www.igmetall-zoom.de/PDF/Statistische_Hintergrundinformationen.pdf

    hustbaer schrieb:

    Ich verstehe die ganze Aufregung nicht.
    Wenn man gut ist hat man nix zu befürchten.
    Wenn man scheisse ist hab ich kein Mitleid

    So 'ne Scheiße- Meldung kann auch nur von Dir kommen. Ich möchte Dich als Endvierziger vor 'ner betriebsbedingten Kündigung sehen. Da spielt so ziemlich alles, was Du vorher gemacht hast, ob Du gut oder schlecht warst, keine Rolle.
    Bin gerade beim telefonischen Weihnachtsbelästigen, um mich in Erinnerung zu halten und ein paar Abteilungen, für die ich immer gerne was gemacht habe, sind unterm Jahr eingestampft worden.
    Aus Erfahrung weiß ich, daß ein paar meine Telefonnummer mitnehmen, aber es ist häufiger geworden, daß ich von denen nie wieder was hör'.

    Und das waren überwiegend keine Scheiße- Leute.



  • Wenn du mich absichtlich unvollständig zitierst um dich besser aufregen zu können muss ich glaube nicht mehr dazu schreiben.



  • hustbaer schrieb:

    Wenn die Stelle gestrichen wird wäre man ebenfalls sowieso gekündigt worden.

    OK, nehmen wir den noch dazu, bin ja nicht so. 😉
    Kann sein, daß ich mich täusche, aber insgesamt sieht es so aus, daß die Arbeitsplätze auf Austauschbarkeit hinoptimiert werden.
    Ganz besonders ist mir das bei einem Automobilzulieferbetrieb aufgefallen. Da hab' ich hin und wieder für zwei Fertigungslinien ein wenig an der Automatisierung gebastelt, hatte es mit zwei Abteilungsleitern zu tun.
    Vor gut 4 Jahren waren die auf einmal in einer eigenen, ausgelagerten Tochtergesellschaft und haben eigentlich nur noch daran gewurstelt, sich unnötig zu machen, also hauseigene Teile der Fertigungsautomation auf Katalogware umzustellen.
    Diese Gesellschaft wurde das Jahr über aufgelöst, überwiegend sozialverträglich, weil die meisten im verrentungsfähigen Alter waren und ohnehin nur mit ordentlichen Zuschlägen gehalten werden konnten.
    Ich weiß nicht, ob das allgemein stimmt, aber irgendwie scheint das nahezuliegen.



  • Er... OK. Schätze ich mal.
    Bin mir nämlich nicht sicher was du mir/uns damit sagen willst.

    Klar, wenn die Firma bzw. die Abteilung Personal abbaut, dann baut sie Personal ab. Dann baut sie aber auch Personal mit Fixanstellung ab - spätestens dann wenn es keine befristeten Arbeitsverhältnisse mehr gibt die man einfach nur "nicht verlängern" muss.

    Ich verstehe also nicht was das mit meiner Antwort zu tun hat.
    Auch ging es dann später um das Thema Leiharbeit, da möchte ich nochmal darauf hinweisen dass mein Beitrag die Antwort auf einen Beitrag von Artchi war in dem es um eine Befristung ging, nicht um Leiharbeit.
    Wie sich das Thema Leiharbeit in den letzen Jahren entwickelt das finde ich auch total Kacke.



  • Zwei Kreise, mal zur Leiharbeit. Wer dabei landet, gilt als abgetakelt. So 'ne Art selffulfilling prophecy. Wer am Ende der Abfindung und ALG1 landet, nimmt so was an und kommt im seltensten Fall in den 1.AM zurück. Denke, das war, was rusty erzählen wollte.

    Das zweite, was ich eher zur Disposition gestellt sehen wollte, war, daß Personal ausgemustert wurde, das das Ganze noch überschauen konnte.
    So'n typischer Fall war eine einfache good/bad- Sortierung, da hätte man eigentlich bestehende Technik portieren können, ich hab' das auch nur übernommen mit VB- Code aus dem Anfang der 90'er, da wurden Tod und Teufel drangesetzt, das auf standardisierte SPS- Module auszulagern und den anfallenden Datenwust in SAP reinzupfeifen.

    Jetzt kommt der Witz: Keiner kann mir mehr den Prozeß erklären noch die Daten interpretieren. Dafür hat früher eine 250 MB- Platte so zwei Jahre Daten aufnehmen können, heute müssen monatlich 1 TB- Platten voller XML- Zeugs umkopiert und ausgelagert werden, seit der Umstellung auf das neue System hör' ich von denen nix mehr.
    So, die Linien laufen nach wie vor, sie sind nur personell "entkernt" und ich bin mir nicht sicher, wenn man denen das System wegnimmt, ob die das mit den Festplattenwechselheinis wieder so hinkriegen.

    Ich sehe das so, daß man den Qualifikationsgrad der Besetzung runterbrechen mag, um Kosten zu sparen, wo es nur geht. Also Kutscher statt Pferdetrainer.


  • Mod

    Also hier in Wien gibt es in der IT ganz sicher einen Mangel. Aber vielleicht nicht an "Fachkräften" sondern an hochkarätigen Entwicklern die auch Hintergrundverständnis mitbringen. Wir suchen händeringend nach guten Leuten, an der Bezahlung scheitert es sicher nicht.

    Wenn dann jemand beim Bewerbungsgespräch weder zu ... bspw. LINQ (.NET-Bereich), Garbage Collection ("ja, das heißt, ich muss mir um memory management keine gedanken machen"), Interface Segregation Principle und endlichen Automaten (mal eine Random-Auswahl eines Bewerbungsgesprächs) etwas sagen kann, tu ich mir halt schwer mit dem irgendetwas anzufangen. Es scheitert schon meist am Fachkräftemangel, wir müssen jetzt schon ziemlich viel in Ausbildung von Praktikanten stecken, damit wir die dann auch sinnvoll einsetzen können...wer halt davon träumt mit PHP-HTML-WordPress und "ich weiß was ein unit test ist und kann mit JUnit einen Calculator testen" irgendwo anfangen zu können ist dann halt meist verkehrt und regt sich über die schlechte Marktsituation auf...

    MfG SideWinder



  • SideWinder schrieb:

    Interface Segregation Principle

    Hätte ich jetzt auch nicht sicher sagen können, was das sein soll. Ich dachte mir zwar, dass es um das geht, was auch bei Wikipeia steht, aber ich hätte etwas mehr von einem Principle(TM) erwartet, als einen Satz Erklärug von etwas trivialem.



  • SideWinder,
    da bist Du aber recht nah an der Sache dran - es werden PlugIn- Experten gewünscht, für innerbetriebliche Weiterbildung gibt es zu wenig Spielraum. Die wird auch irgendwie ungern erteilt, weil das ja dann der PlugIn für den Mitbewerb sein könnte und immer noch das Risiko besteht, daß es der Bewerber nicht packt.

    Habe selber mal mitbekommen, wo ein Bewerber quasi als Visitenkarte ein in Java selbstgeschriebenes Jump&Run auf USB- Sticks verteilt hat - er hielt's für 'ne witzige Idee, kam aber gar nicht gut an. Spiel und Java hat dem Chef gelangt, er hat mir das als "mit was für Scheiß die heutzutage aus der Uni ankommen" hingeworfen.

    Da war sogar die Source mit dabei, das war kein Zeug aus einem Leveldesigner, also ich hätte das so nicht hinbekommen, wobei mein Schwerpunkt ganz woanders liegt. Zumindest hätte ich den Bewerber nicht so quasi als Kasperl abgetan.


  • Mod

    MrBurns schrieb:

    SideWinder schrieb:

    Interface Segregation Principle

    Hätte ich jetzt auch nicht sicher sagen können, was das sein soll. Ich dachte mir zwar, dass es um das geht, was auch bei Wikipeia steht, aber ich hätte etwas mehr von einem Principle(TM) erwartet, als einen Satz Erklärug von etwas trivialem.

    Wenn du dazu nichts sagen kannst, ist es ja nicht so, als würde ich ein dickes Minus hinmalen. Kann ja nicht jeder mit jedem Begriff etwas anfangen. Aber wenn ich dann nachfrage warum es gut sein könnte clientspezifische Interfaces zu haben sollte man halt nicht mit "äh" kommen 😉

    Viele kennen den Begriff eben aus einschlägiger OO/CleanCode-Literatur aus dem 5-Tupel: https://en.wikipedia.org/wiki/SOLID_(object-oriented_design).

    Ungemein wichtiger ist uns ja eh, dass die Anwendung stattfindet, als dass der genaue Begriff gekannt wird 😉

    MfG SideWinder

    Edit: Wobei es natürlich bei einer Lead-Stelle schon wünschenswert ist diese Begriffe zu kennen um anderen Devs in der Firma dann dementsprechend als Mentor/Reviewer/Senior etwas beizubringen.


  • Mod

    @pointercrash: da muss eben nachgefragt werden, ob jemand mit Spieleprogrammierer-Traumberuf sich längerfristig an eine Enterprise-Software-Firma binden möchte. Die Angst besteht natürlich, dass der nach 6 Monaten zu einem App-Game-Startup wechselt weil die Aufgaben spannender sind. Aber grundsätzlich haben ja viele mit "Spieleprogrammierung" angefangen, und sei es nur ein Konsolen-Snake. Ist eben etwas was einen mit 14 begeistert 🙂

    MfG SideWinder



  • SideWinder schrieb:

    @pointercrash: da muss eben nachgefragt werden, ob jemand mit Spieleprogrammierer-Traumberuf sich längerfristig an eine Enterprise-Software-Firma binden möchte. Die Angst besteht natürlich, dass der nach 6 Monaten zu einem App-Game-Startup wechselt weil die Aufgaben spannender sind. Aber grundsätzlich haben ja viele mit "Spieleprogrammierung" angefangen, und sei es nur ein Konsolen-Snake. Ist eben etwas was einen mit 14 begeistert 🙂

    Gibt es wirklich Leute Enterprise-Softwareentwickler als Traumberuf haben? Wer von denen macht das nciht wegen dem Geld?



  • MrBurns schrieb:

    Gibt es wirklich Leute Enterprise-Softwareentwickler als Traumberuf haben? Wer von denen macht das nciht wegen dem Geld?

    Ich habe keine Ahnung, bin mir nur ganz sicher, daß ich kreuzunglücklich mit reinem Programmieren wäre, genausowenig, wie mich reines Schaltungsdesign begeistert. Schätze einfach, hängt davon ab, wie vielfältig ne Aufgabe ausfällt.



  • pointercrash() schrieb:

    SideWinder,
    da bist Du aber recht nah an der Sache dran - es werden PlugIn- Experten gewünscht, für innerbetriebliche Weiterbildung gibt es zu wenig Spielraum. Die wird auch irgendwie ungern erteilt, weil das ja dann der PlugIn für den Mitbewerb sein könnte und immer noch das Risiko besteht, daß es der Bewerber nicht packt.

    Habe selber mal mitbekommen, wo ein Bewerber quasi als Visitenkarte ein in Java selbstgeschriebenes Jump&Run auf USB- Sticks verteilt hat - er hielt's für 'ne witzige Idee, kam aber gar nicht gut an. Spiel und Java hat dem Chef gelangt, er hat mir das als "mit was für Scheiß die heutzutage aus der Uni ankommen" hingeworfen.

    Da war sogar die Source mit dabei, das war kein Zeug aus einem Leveldesigner, also ich hätte das so nicht hinbekommen, wobei mein Schwerpunkt ganz woanders liegt. Zumindest hätte ich den Bewerber nicht so quasi als Kasperl abgetan.

    Das zeigt, dass man "kundenorientiert" vorgehen soll. "Chefs" sollte man nie mit Details (sourcecode in java <- soll er den etwa analysieren und feedback geben?) behelligen, sondern zuhören, was diese genau brauchen und zeigen, dass man die richtige Person dafür sein könnte, warum auch immer.


  • Mod

    MrBurns schrieb:

    SideWinder schrieb:

    @pointercrash: da muss eben nachgefragt werden, ob jemand mit Spieleprogrammierer-Traumberuf sich längerfristig an eine Enterprise-Software-Firma binden möchte. Die Angst besteht natürlich, dass der nach 6 Monaten zu einem App-Game-Startup wechselt weil die Aufgaben spannender sind. Aber grundsätzlich haben ja viele mit "Spieleprogrammierung" angefangen, und sei es nur ein Konsolen-Snake. Ist eben etwas was einen mit 14 begeistert 🙂

    Gibt es wirklich Leute Enterprise-Softwareentwickler als Traumberuf haben? Wer von denen macht das nciht wegen dem Geld?

    Wenn es richtig gemacht wird, durchgedachtes DDD mit einer auf T&M-basierten Zusammenarbeit mit dem Kunden kann das sogar richtig Spaß machen. Vor allem wenn man technologisch im .NET-Bereich am absoluten Puls der Zeit ist bzw. diesem teilweise voraus ist 🙂 Also mir macht's großen Spaß.

    MfG SideWinder



  • muemmel schrieb:

    Prof84 schrieb:

    Er hätte nichts verloren, wenn er die Stelle annimmt.

    doch, unter Umständen das Wichtigste von allem, seine Selbstachtung.

    Es gilt immer noch die alte Regel:
    "Wer nur mit Kokosnüssen zahlt darf sich nicht wundern wenn nur Affen kommen!"

    Gruß Mümmel

    👍 Eigentlich ist damit alles Wichtige gesagt.

    Meiner Meinung nach verkaufen sich MINT-ler viel zu sehr unter Wert. Mit einer besseren Selbsteinschätzung wären die Gehaltsunterschiede zwischen MINT-Arbeitern und den CEOs aka Verwalter nicht so groß.

    Begründung: Ein MINT-ler ohne CEO hat ein Produkt ohne Verpackung (~Brand). Ein CEO ohne MINT-ler hat eine Verpackung ohne Produkt. Nichtsdestotrotz kenne ich viele Absolventen, die nach einem erfolgreich abgeschlossenem Master-Abschluss zielgerichtet ein Praktikum anstreben in der Hoffnung danach übernommen zu werden. Jede Putzfrau hat mehr Eier.



  • SideWinder schrieb:

    Es scheitert schon meist am Fachkräftemangel, wir müssen jetzt schon ziemlich viel in Ausbildung von Praktikanten stecken, damit wir die dann auch sinnvoll einsetzen können...

    An deine Posting ist sicher etwas dran. Aber eben nur etwas. Die von mir hervorgegebeen Textstelle habe ich (und andere Praktikanten-Kollegen) in meinem letzten Praktikum in exakt diesem Wortlauf gehört. Das Ganze war noch vor Einführung des Mindestlohns für Praktikanten und wurde mit exakt 460 Euro monatlich vergütet. Mir ist das Kinn runtergefallen, als ich die Worte "wir haben viel in dich gesteckt" hörte und meine Lohnabrechnung vor Augen hatte. Wenn ich damals nicht ein Pflichtpraktikum absolvieren müsste, hätte ich mich niemals darauf eingelassen. ps: Seit Einführung eines Mindestlohns i.H.v. 8.50 Euro/h sind keine Praktikumsstellen bei dem Unternehmens mehr ausgeschrieben. Das Problom ist nicht die mangelnde Qualifikation auf AN-Seite. Das Problem ist die mangelnde Wertschätzung auf AG Seite. In dem von mir benannten Unternehmen war die Arbeit eines Praktikanten keine 8.50 die Stunde wert.

    Auf der anderen Seite kann ich deinen Standpunkt auch verstehen, wenn Bewerber ohne Erfahrung und zum Teil mit grober Überschätzung der eigenen Fähigkeiten. sich auf Stellen bewerben, für die sie nicht geeignet sind. Dennoch vertrete ich die Ansicht, dass die Einarbeitungsphase einfach dazu gehört. Man kann über Berufseinsteiger ohen Erfahrung schimpfen, aber irgendwo müssen die eben anfangen. Und auch du bist nicht mit 5 Jahren Berufserfahrung zur Welt gekommen.

    Fazit: Es gibt keinen Fachkräftemangel. Es gibt einen Mangel an Bereitschaft die Fachkräfte angemessen zu entlohnen oder in diesem Fall Nachwuchs einzuarbeiten.



  • Hi Schneewittchen,

    Schneewittchen schrieb:

    Fazit: Es gibt keinen Fachkräftemangel. Es gibt einen Mangel an Bereitschaft die Fachkräfte angemessen zu entlohnen oder in diesem Fall Nachwuchs einzuarbeiten.

    Es gibt einen Mangel an kostenlosen Zauberern.

    Gruß Mümmel



  • http://www.spiegel.de/wirtschaft/zuwanderung-fluechtlinge-koennen-fuer-wirtschaftswunder-sorgen-a-1069395.html

    Nachdem die Einführung des Mindestlohns nicht die prognostizierte Massenentlassungen im Niedriglohnsektor bewirkt hat, wird der beschworene Effekt durch Massenzuwanderung erzielt. Die Flüchtlingskrise stellt somit die Grundlage zur Abschaffung des Mindestlohns in absehbarer Zeit dar.

    So etwas kommt raus, wenn man seine Kinder nicht haut und liberale frei herumlaufen lässt. Die werden noch euch allen die Haare vom Kopf fressen.


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