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Das ist ein bekanntes Thema und unter den Informatik-Studenten unbeliebtes Thema. Der Prozentsatz der Leute, welche vom ersten Semester bis ganz am Ende durchhält, ist erschreckend gering. Das ist nicht nur systembedingt, sondern liegt zu einem grossen Teil auch an den falsch vermittelten Vorstellungen bezüglich des Informatik-Studiums.
Ich selbst habe auch mit der Einstellung angefangen zu studieren, dass es einfach sein muss. Schliesslich programmiere ich seit langem. In der Tat habe ich in den Fächern, wo das Programmieren und die Techniken vermittelt werden, keinerlei Probleme gehabt, und meinen Schein für Java mit Bestnote geholt obwohl ich nie in der Vorlesung war und Java nie wirklich gelernt habe und so weiter und so fort...
Und nun denkt man sich, dass damit schon das ganze Studium geschafft ist. Weit gefehlt und hart auf die Schnauze geflogen (Zähne sind aber noch alle drin, und ich studiere weiter Informatik, jetzt sogar mit Erfolg). Es gibt einen Haufen Fächer, die man sich so gar nicht vorstellt. Und ein grosser Teil der guten Programmierer und IT-Leute (die Leute, die es sich selbst beigebracht haben) sind schlicht mieserable Studenten, da sie einfach zu faul sind (ich habe aufgehört, dies zu leugnen - ich bin faul ). Man kann versuchen, das ein Stück weit zu korrigieren, aber für mich ist es jedes Semester ein Krieg ohne gleichen vor den Prüfungen.
In der Regel sind es die Genies in Mathematik, Statistik und BWL, welche sich hinhocken und den Stoff reindrücken können, die den Abschluss wie vorgesehen innerhalb von 3 Jahren schaffen. Alle anderen legen einige Jahre zusätzlich ein, schrauben vor lauter Anschiss ihr Pensum zurück (ich studiere inzwischen auch nicht mehr "100%"; das war mir, wie meine ersten beiden Semester gezeigt haben, viel zu trocken. Lieber geh' ich arbeiten ), oder brechen gleich ganz ab. Das ist halt so.
Am Ende muss ich aber leider auch sagen, dass von den Leuten, welche ich kenne, und die einen Bachelor in Informatik ohne Probleme auf die Reihe gekriegt haben (ich arbeite immer noch schwer daran ), nur die wenigsten wirklich programmieren oder auch nur einen PC richtig aufsetzen können. Wenn ich gewisse Assistenten aus dem Fachbereich sehe, die kaum ein MacBook bedienen können, dann wundere ich mich jeweils, wie die es geschafft haben.
Fazit: Ein Studium ist für Akademiker ausgelegt, und entsprechend muss es auch angegangen werden. Wer dafür nicht bereit ist, der sollte es besser lassen