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rüdiger schrieb:
Call of Duty erinnert mich ein bisschen an Virtua Cop. Man ist an Punkt 1 und ballert rum, dann kommt man zu Punkt 2 und ballert rum und das geht dann so weiter, bis das Spiel vorbei ist. Bei Virtua Cop musste man immerhin nicht selbst laufen und hat damit das Problem vermieden, dass man 15 Minuten an einem Ort hängt und immer wieder die gleichen Gegner kommen, bevor man realisiert, dass man die ganze Zeit nur einen Schritt von dem Punkt entfernt ist, der das nächste gescriptete Ereignis auslöst.
Der alte Moorhuhn-Vorwurf, war ja klar...
Also ich finde, dass CoD einen gewaltigen Vorteil gegenüber Virtua Cop hat: Atmosphäre. Was da aufgeboten wird, um einen realistischen Kriegseindruck zu schaffen, ist schon beeindruckend. Und wenn man das Spiel so spielt, wie es gedacht ist, wirkt dieser Eindruck auch. Wenn man natürlich 15 Minuten auf der Stelle steht oder ständig versucht, vom vorgesehenen Pfad abzuweichen, um dann sagen zu können, dass das Spiel ja so lächerlich linear ist, dann macht man sich imho selbst das Spielerlebnis kaputt. Natürlich ist das kein Open World Spiel. Natürlich kann man nicht überall lang laufen. Natürlich folgen die Gegner irgendwelchen Skripten. Aber das muss doch nichts Schlechtes sein. Skriptspiele haben auch so manchen Vorteil gegenüber Spielen wie GTA oder Borderlands (die durchaus ihre Längen haben; Open World ist auch nicht immer toll). Manche Spiele sollten offen und dynamisch sein, manche lieber nicht. CoD opfert geographische Freiheit und dynamische Spielmechanik für schnelles Gameplay und unglaublich dichte Atmosphäre, die so kein Open World Game oder "herkömmlicher" Shooter leisten kann. Wer grundsätzlich diese Spielart nicht mag, muss es ja nicht spielen. Ich für meinen Teil bin jedenfalls hin und wieder froh, dass ich mich an unkomplizierten, schön geskripteten Spielen erfreuen kann. Und wenn ich damit fertig bin, darf es auch ruhig wieder ein GTA, Two Worlds oder Bioshock sein.