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Jodocus schrieb:
Das hat dann aber nur noch wenig mit Physik, respektive echtem Verständnis zu tun. Um etwas zu verstehen, reicht es nicht, die Schlussfolgerungen zu kennen, die aus den mathematischen Herleitungen folgen. Man muss diese genauso nachvollziehen.
TS schrieb:
Hallo,
ich war schon immer ein wenig von Astro- und theoretischer Physik interessiert.
Ich suche nun nach Möglichkeiten, wie ich mich an die String/ M-Theorie herantasten kann.
Ich habe ein gutes mathematisches Verständnis, aber schon seit Ewigkeiten keine Physik mehr gehabt. Von daher sind erstmal Grundlagen erforderlich.
Das hört sich für mich nicht so an, als wenn der TS ein Physiker wäre, der auch nur annähernd fähig ist, formelmäßig die Grundzüge zu erahnen. Ich habe das so verstanden, dass der TS auf der Suche nach allgemeinverständlicher Literatur zu dem Thema ist, da habe ich ihm zwei gute Bücher zu empfohlen.
Deine Argumentation verstehe ich daher in diesem Kontext nicht:
Ohne ein Studium der Physik und intensive, weiterführende Arbeit in diesem Bereich bist du überhaupt nicht in der Lage, dort "mathematische Herleitungen" auszuführen. Das ist was anderes als die Basics in der Schulphysik, und nix was du als Autodidakt aus 2 Büchern lernst.
Jodocus schrieb:
> wobei alle Theorien auf knallharten mathematischen Verfahren beruhen, dass sind keine Hirngespinste
Dass sie mathematisch sind, ist eine notwendige Bedingung. Stringtheorie kann aber ein reines Hirngespinst sein, egal wie mathematisch es ist, im Gegensatz zum Standardmodell.
Nö, eben nicht. Das Standardmodell bietet eben keine Lösung zu den Kernfragen dieser Theorien an, deswegen gibt es die Stringtheorie ja erst. Wäre die Stringtheorie zu erst da gewesen, hätte man auf Grund des stockenden Fortschritts vielleicht das Standardmodell entwickelt. Mathematische Gedankenspiele sind letztlich beide, solang keiner die vollständigen Lösungen kennt.
Jodocus schrieb:
> Diese Themen sind eigentlich so absurd jenseits unseren Alltagsverständnis, dass eigentlich so ziemlich alle Physiker zugeben, die genauen Zusammenhänge nicht mal annähernd zu begreifen.
Woher willst du das wissen? Das Verständnis eines Physikers über Natur hört doch nicht da auf, wo es nicht mehr alltäglich ist. Jeder Viertsemestler kann mit unbeschränkten Operatoren in unendlichdimensionalen Vektorräumen rechnen. Und gerade mit Stringtheorie beschäftigen sich sehr sehr viele Physiker.
Ich weiß es daher, dass z.B. mehrfach in den Büchern auf Zitate und Kommentare
anderer Physiker verwisen wird, die eben genau diese Aussage machen. Die Frage nach der Interpretation der mathematischen Gegebenheiten ist eben der philosophische Faktor, und da bekommst du selbst bei den einfachen Gebilden wie mehreren Dimensionen, Kalabi-Yau Räumen etc. arge Verständnisprobleme. Spielt keine Rolle ob es mathematisch "von Viertklässlern" zu berechnen ist, die Interpretation ist der Knackpunkt. Und wenn Physiker wie Greene oder Witten sich an bestimmten Details die Zähne ausbeißen (die sich z.T. auch im Standardmodell stellen), dann wird's dein Viertsemestler wahrscheinlich auch nicht schaffen
Jodocus schrieb:
Ich kann ehrlich gesagt nicht verstehen, warum die Leute gerade etwas über Stringtheorie wissen wollen. Diese Leute haben sich doch noch nie die Fragen gestellt, die die Stringtheorie im konkreten zu lösen versucht. Man sollte lieber von Anfang an richtig anfangen, und da stehen nun mal Klassische Mechanik (Hamilton- und Lagrangeformalismus) und in der Mathematik Darstellungs- und Gruppentheorie, Funktionalanalysis und (Differential-)Topologie (die Basics wie Lineare Algebra und Komplexe Analysis vorausgesetzt).
Siehe oben. Wenn der TS nach physikalischen Einführungen gefragt hat, macht es keinen Sinn, mit der Stringtheorie anzufragen, logisch. So habe ich ihn aber nicht verstanden. Könnte er ja vielleicht mal näher spezifizieren, was er da genau will.