Eiren schrieb:
1. In diesem Studium käme C++ ran, wie es auf der Uni Seite steht, die ich mir dazu angeschaut habe. Muss ich, um beim Studium nahezu mithalten zu können, vorher mir schon vorkenntnisse zu C++, C oder anderen Programmiersprachen aneignen? Ich habe zwar jetzt in der 11. und 12. durchweg Delphi, allerdings glaub ich nicht, dass mir das im Studium etwas bringt.
Die Alternative ist häufig Pascal oder Java. Delphi ist aus heutigen Sicht - imho - eine gute Wahl, denn es ist eine leistungsstarke, native Programmiersprache - die allerdings kaum noch ernsthaft benutzt wird.
Eiren schrieb:
2. Im bezug auf 1.: Bei welchen Stand fängt die Uni/FH in Sachen Programmierung gewöhnlicherweise im Allgemeinen an? Wirklich komplett von vorne? Also fängt mit Aufbau eines Programmes an, zeigt die Funktionen des Compilers und erklärt die versch. Anweisungen etc.?
Wir hatten im Studium Delphi gelernt. Im 3. Semester mussten wir C können.
Im 5. Semester haben wir C++ gelernt. Das wurde uns in einigen Folien in 90 Minuten gezeigt und dann konnten wir C++. Wir haben ganz von vorne angefangen... und nach 90 Minuten waren wir C++ Spezialisten. So einfach geht das im Studium.
Geh davon aus, dass Du kein Vorwissen mitbringen musst und man Dir sagt "Lernen Sie das bis nächsten Termin."
Ein Studium ist keine Schule! Ein Professor muss keine didaktische Ausbildung machen. Und es nicht unüblich, dass ein Prof von Dir erwartet, dass zwischen zwei Vorlesungen ausschließlich für ihn lernst. Das Studium ist der ganz normale Wahnsinn - bürokratisch und menschlich.
Je besser du vorbereitet bist, desto lockerer kannst Du studieren.
Wenn Du vorlernen möchtest, empfehle ich Dir auf meiner Website das C-Tutorial anzusehen. Es basiert auf den Erfahrungen, die ich als Tutor an meiner Hochschule gemacht habe.
Ich habe "Praktische Informatik" studiert. Wo kein kaltes Wasser ist, wo man Dich rein werfen kann, da wird es mit den Worten "Machen Sie mal" geschaffen. Im vierten Semester hieß es "Schreiben Sie mal einen Treiber für diese PCI-Karte unter Linux".
Keiner zeigt einem, wie das geht. Man lernt aber, dass es geht - das man ein Thema von dem man überhaupt keinen Plan hat, bearbeiten kann, wenn es sein muss. Darum geht's im Studium.
Eiren schrieb:
3. Nun will ich mich ja auf den Beruf eines Anwendungsentwicklers konzentrieren ber es gibt so viele verschiedene Module. Ich meine, es gibt so viele Informatik Berufe aber nur ein Studiengang: Informatik. Wi ekann ich mir sicher sein, dass ich die richtigen Module wähle? Gibt es dafür bei jeder Uni/FH eine Beratung?(Fällt da die Studienberatung mit rein? )
Studienberatung, Du solltest Dir die Vorlesungspläne ansehen und schauen, was Dich davon am meisten anspricht.
Eiren schrieb:
ich hoffe meine Fragen waren nicht allzu dumm
Es gibt keine dummen Fragen.
Eiren schrieb:
Aber eine letzte Frage hätte ich da noch:
Wie schlimm ist es, dass ich Physik nach der 10. Klasse abgewählt habe?
Inwiefern kommt man damit noch in Berührung, wenn man nicht gerade ein physiklastiges Modul nimmt?
Ich hatte ein Semester Physik im Studium. Hat danach nicht mehr interessiert, war mehr eine Beschäftigungsmaßnahme.
Eiren schrieb:
Wir das ein wenig der Flaschenhals sein?
Das Studium versucht Flaschenhälse zu schaffen. Du musst lernen, trotzdem durchzukommen. Das ist die wichtigste Aussage des Abschlusses. Dass Du für den Abschluss Informatik gewählt hast, sagt nur aus, dass Dich das Thema besonders interessiert und man Dir Aufgaben bevorzugt aus dem Bereich gestellt hat. Bei uns war das Grundstudium ein einziger Flaschenhals, wo ausgesiebt wurde. Physik, Mathe, BWL, Elektrotechnik und was weiß ich, was da noch kam. Man kann nicht überall fit sein und ich habe danach nie wieder die Anzahl von Elektronen in einem Transistor berechnet. Ich konnte zwar auswendig Kleinsignalverstärker bauen, aber das war nur für die Klausur, es hat nie wieder jemand interessiert. Du musst Dich durchbeißen. Dafür bekommst Du die Pappe. Dafür bekommst Du eine bessere Bezahlung, weil Du auch bei echten Problemen gelernt hast, sie zu lösen.
Was Dich im jeden Fall weiterbringt, ist Programmieren zu können, es wird Dir in mehreren Fächern helfen und später im Beruf.
Betrachte das Studium als charakterliche Ausbildung mit Bezug auf die Informatik.